Der Ehrenpräsident der Gesellschaft für Geschichte des Weines
1995 |
Prof. Dr. phil. |
Universitätsprofessor für vergleichende indogermanische Sprachwissenschaft; |
Die Ehrenmitglieder der Gesellschaft für Geschichte des Weines
(Reihenfolge nach dem Jahr der Ernennung)
2018 |
Eduard Merkle |
2011–2018 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der GGW; |
2018 |
Marga Merkle |
2011–2018 Assistentin des Geschäftsführers der GGW; |
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2016 |
Dr. rer. nat. |
Direktor und Leiter des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg; |
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2012 |
Renate Schoene |
Diplom-Bibliothekarin; Oberamtsrätin an der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn; |
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2011 |
Dr. agr. Werner Fader |
Landwirtschaftsdirektor; Leiter der Weinbauabteilung der Landes-Lehr- und Forschungsanstalt Neustadt an der Weinstraße; |
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2007 |
Dieter F. Bohn |
Leitender Berater für Informationstechnologie; |
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2000 |
Dr. rer. pol. |
Dipl.-Volkswirt; Weingutsbesitzer auf Schloss Affaltrach (Württemberg); |
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2000 |
Prof. Dr. rer. nat. |
apl. Professor für angewandte Zoologie an der Universität Mainz; |
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1999 |
Prof. Dr. jur. |
Amtsgerichtsdirektor; |
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1999 |
Richard Hachenberger |
Architekt; Bauingenieur; Stadtbaumeister; |
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1999 |
Dr. rer. nat. h.c. |
Diplomlandwirt; Domänenrat auf Schloss Johannisberg (Rhg.); |
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1998 |
Dieter Eichenberg |
Geschäftsführer eines Druckereiunternehmens; |
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1998 |
Dr. agr. |
Leitender Ministerialrat; Weinbaureferent im Regierungspräsidium Nordwürttemberg und Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg; |
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1995 |
Prof. Dr. agr. |
Direktor der Lehr- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim; |
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1989 |
Prof. Dr. agr. |
Direktor des Max-Planck-Instituts für Landarbeit und Landtechnik in Bad Kreuznach; |
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1989 |
Georg Freiherr von Blomberg |
Land- und Forstwirt; Kaufmann; |
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1988 |
Prof. Dr. phil. nat. |
Direktor des Weinbauinstituts Freiburg. |
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1987 |
Prof. Gerhard Troost |
Institutsleiter und Professor an der Lehr- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim. |
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1987 |
Rudolf Ohl |
Weinkommissionär; |
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1985 |
Demetrio Zaccaria |
Unternehmer; Gründer der „Biblioteca internazionale La Vigna“ in Vicenza. |
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1985 |
Dr. phil. habil. |
Direktor des Instituts für Obstzüchtung, Naumburg. |
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1981 |
Emil Klaus |
Geschäftsführer der Zentralkellerei Badischer Winzergenossenschaften (ZBW); Präsident und Ehrenpräsident des Badischen Weinbauverbands; Vizepräsident im Deutschen Weinbauverband. |
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1977 |
Dr. Ing. Karl Stumpp |
1970–1976 Schatzmeister der GGW. |
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1977 |
Dr. phil. Karl Fill |
Museumsdirektor; |
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1974 |
Dr. phil. |
Historiker; Schriftsteller; Weinpoet; Oberstudiendirektor; |
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1972 |
Friedrich August Cornelssen |
Journalist; Landwirtschaftsrat. |
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1970 |
Richard Berendt |
Oberamtsrat; |
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1963 |
Richard Graf |
Weingutsbesitzer auf Schloss Vollrads (Rheingau); Regierungsrat des Referats Landwirtschaft und Weinbau bei der Bezirksregierung Koblenz; |
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1963 |
Diether Hummel |
Konsul; |
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1962 |
Dr. jur. Freiherr Carl-Jost von Canstein |
Ministerialrat; Referatsleiter für Weinbau im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BML); |
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1961 |
Prof. Dr. rer. pol. |
1949–1959 Bundespräsident; |
Dankward Heinrich, Karsten Keune:
Kreuzritter, Mönche und der letzte Seligmacher - Die Weinbaugeschichte Rheinbreitbachs.
Heimatverein Rheinbreitbach e.V. 2013. 144 Seiten. ISBN 978-3-934676-27-8
Bezugsquellen beim Heimatverein Rheinbreitbach e.V.
Während der Kupferbergbau in Rheinbreitbach in der Vergangenheit umfassend erforscht und in Veröffentlichungen dokumentiert worden ist, blieb das zweite historische Standbein, der Weinbau in all seinen Facetten, unbearbeitet. Die Autoren haben sich dieser Thematik angenommen und in der vorliegenden Schrift die vielfältigen Forschungsergebnisse zusammengetragen. Überwiegend Klöster und Bonner Kirchen waren neben wenigen selbständigen Winzern die Eigentümer der Weinberge vor dem 19. Jahrhundert bis zur Säkularisation. Erste Klosterweingärten bestanden schon im 12. Jahrhundert, wie aus einer Schenkungsurkunde von Erzbischof Arnold I. von Köln aus dem Jahre 1143 hervorgeht, in der die Schenkung eines Hofes mit Weinbergen dokumentiert wird. Präzise werden die Weinbergsparzellen aufgelistet und den einzelnen Klöstern zugeordnet.
Im zweiten Teil wird der Weinbau in Rheinbreitbach nach 1800 dargestellt. Um die Jahrhundertwende war die Weinwirtschaft ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. 1809 waren laut Verzeichnis von 225 berufstätigen Einwohnern 153 Winzer. Krankheiten und Schädlinge sowie die Industrialisierung ließen den Weinbau immer mehr zurücktreten, bis 1975 der letzte Winzer sein Weingut aufließ. In dem Artikel werden nicht nur die einzelnen Winzer und Weingüter, die viele Jahrzehnte lang Weinbau betrieben haben, mit all ihren Rebflächen und Weinlagen dargestellt, sondern auch historische Handwerkskunst beschrieben, wie Küfer und Fassbinder, Schröter und Weinhändler sowie Besonderheiten der Rheinbreitbacher Weine. In aller Breite wird auch der Niedergang des Weinbaus in Rheinbreitbach chronologisch erfasst.
Die vor allem mit historischen Aufnahmen reich bebilderte Schrift schließt eine Lücke in der Historie der Stadt Rheinbreitbach.
Verfasser: Dr. Gerhard Stumm, Bad Kreuznach
Aus: Mitteilung 1/2014
Uli Schwinge (Hrsg.); Claudia List; Christine Krämer:
Rettet die Reben - Mittelalterliche Rebsorten im gemischten Satz.
Edition Randgruppe, Stuttgart 2013. 135 Seiten mit farbigen Fotos von Ronny Schönebaum und Illustrationen von Uli Schwinge.
ISBN 978-3-9813728-6-1. EUR 24,90
Dies ist ein außergewöhnliches Weinbuch: Es beschreibt die Entstehung eines Museumsweinberges mit alter Reberziehung und verschwundenen Rebsorten bei Stetten im württembergischen Remstal.
Jochen Beurer, einheimischer Weingutsbesitzer, stand eines Tages vor einem fast verwilderten Rebstück von 14 ar und, da er kurz vorher einen Vortrag von Christine Krämer, Autorin eines Buches über die Rebsorten in Württemberg und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Gesellschaft für Geschichte des Weines, gehört hatte, stand fest, dass man daraus etwas machen müsste. Im Verein mit Ebbe Kögel aus Stetten entwickelte man eine Idee. Kögel ist Gründer und Vorsitzender der „Allmende“, einem Politik- und Kulturverein im Ort, und machte sich vor allem bei der Instandsetzung der Trockenmauern verdient, den letzten von einstmals vielen Tausenden Kilometern. Vom Rebenforscher Andreas Jung und Bernd Hill von der LVWO in Weinsberg kamen die insgesamt 21 Rebsorten.
Das Buch beschreibt ausführlich und sehr genau die Entstehung des Weinberges mit der heute vergessenen Dreipfahl-Rebenerziehung, die der Vater von Jochen Beurer noch kannte. Familie und Freunde sowie Experten wie Jung, Hill und Kögel halfen und helfen bei der Pflege und Ernte, die manchmal nach ein, zwei Stunden vorbei ist. Es gibt eine Cuvée, die einmal wegen schlechten Wetters ausfallen musste, aber vom Jahrgang 2013 soll es wieder etwas geben.
Winzer Beurers Betrieb war früher in der Genossenschaft und ist heute VDP-Mitglied – eine rasante Karriere. Außerdem bewirtschaftet er den Betrieb konsequent nach Bio-Richtlinien. Das Buch macht mit seiner Fotografie und Ausstattung sowie den informativen Texten Appetit und ist in seiner Art einzigartig, nicht nur wegen der Portraits der alten Sorten; selbst wenn die Cuvée ausverkauft ist, das Buch ist eine Bereicherung und zeugt von dem Respekt der Arbeit eines Winzers, oder wie man früher sagte: Wengerters.
Das Buch ist nach Kenntnis des Verfassers dieser Zeilen das einzige, das sich diesem Thema annimmt.
Verfasser: Harry George, Frankfurt am Main
Aus: Mitteilung 1/2014
Andreas Otto Weber, Jesko Graf zu Dohna:
Die Geschichte des fränkischen Weinbaus. Von den Anfängen bis 1800.
Volk Verlag, München 2012. 408 Seiten.
ISBN 978-3-86222-028-1. EUR 29,90
Ein angesehenes Autorenteam unter Leitung der Herausgeber hat sich des sehr dankenswerten Themas der Erforschung der Weinbaugeschichte Frankens angenommen und die umfangreichen Forschungsergebnisse, insbesondere für das Mittelalter und die frühe Neuzeit bis hin zur beginnenden Industrialisierung um 1800, im vorliegenden Buch zusammengetragen.
Konnte man zu früheren Zeiten den Beginn des Weinbaus in Franken nicht genau definieren, so wird im ersten Teil des Buches ausgeführt, dass die vorliegenden schriftlichen Quellen „klar auf die Zeit Karls des Großen als Zeit der Etablierung der Weinkultur im Raum des heutigen Frankens“ deuten. Drei wichtige Förderer waren für die Ausbreitung der Weinkultur im frühen Mittelalter die bestimmende Kraft: das Königtum, der Adel und die Kirche/Klöster. Um 1500 wurde Wein in Franken an nahezu allen einigermaßen klimatisch geeigneten Hängen angebaut und war das allgemeine alkoholische Volksgetränk. Es entwickelten sich regelrechte Weinstädte wie Würzburg, Volkach, Kitzingen, Iphofen und andere. Würzburg wird mit seinen bedeutenden Einrichtungen wie fürstbischöflicher Hofkeller, Bürger- und Juliusspital besonders gewürdigt, zumal zu diesen Einrichtungen viele Urkunden existieren.
In weiteren Kapiteln werden die Entwicklung des Weinbaus und der Weinkultur in den verschiedenen fränkischen Regionen und besonders um die Städte dargestellt. Es werden die verschiedenen Rebsorten und die Agrarwirtschaft, die historische Weinbereitung, der ausgeprägte Weinhandel und selbstverständlich auch der Weinkonsum behandelt. Letzteres ließ sich anhand des „Ungeldes“, einer Umsatzsteuer für den Wein und Indikator für die Weinmenge mehr oder weniger präzise bestimmen.
Wein diente nicht nur dem Genuss, er wurde im Mittelalter auch als krisenfestes Kapital und Zahlungsmittel, insbesondere für Klöster und Stifte verstanden, wie gezeigt wird.
Eine Besonderheit stellen kommentierte Einblicke in Originalquellen zur Weingeschichte aus dem Fürstlich-Castell’schen Archiv in Castell dar, die hier erstmals abgedruckt werden.
Die in einem Kapitel aufgeworfene Frage, ob es eine fränkische Weinbauarchitektur gibt, wird eindeutig mit Nein beantwortet. Einen klar definierten Typus Weinbauernhaus gibt es ebenso wenig wie das fränkische Bauernhaus. Die historische Wirklichkeit ist auch beim Hausbau vielfältig und von einer Vielzahl von Faktoren abhängig.
In einem abschließenden Kapitel wird das Brauchtum der Winzer um den Weinheiligen St. Urban und besonders am Sankt-Urban-Tag beleuchtet. Das Buch empfiehlt sich durch die Vielfalt an Beiträgen zur fränkischen Weinbaugeschichte und Weinkultur; viele Fragen werden einer Klärung zugeführt. Es zeigt aber auch noch viele weitere Ansätze für vertieftere Forschungen.
Verfasser: Dr. Gerhard Stumm, Bad Kreuznach
Aus: Mitteilung der GGW 1/2014
Martin Bücheler; Walter Kolb:
Trockenmauern in Weinberg und Garten - anlegen, bepflanzen, erneuern.
Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart (Hohenheim) 2013. 128 Seiten.
ISBN 978-3-8001-7600-7. EUR 34,90
Auch als E-Book oder pdf-Datei (jeweils EUR 26,99) erhältlich.
Trockenmauern aus Naturstein gehören seit jeher zur Kultur des Menschen. Steile Flächen ließen sich nur durch den Bau von Trockenmauern für die landwirtschaftliche, obst- und weinbauliche Nutzung erschließen. Je nach der Beschaffenheit der verfügbaren Gesteine haben sich in den verschiedenen Regionen Deutschlands regionale Bautechniken entwickelt, so zum Beispiel die Findlingsmauern in Norddeutschland, die Bruchsteinmauern aus Schiefer an Rhein und Mosel oder die Schichtenmauern aus Sandstein und Muschelkalk in Süddeutschland.
Ziel der Autoren ist es, mithilfe dieses Buches das Interesse für Trockenmauern in all ihren Varianten zu wecken. Es will wichtige Kenntnisse für die Herstellung und Erhaltung vermitteln.
Zunächst wird die Vielfalt der Verwendung von Natursteinen in Garten und Landschaft für Stütz- und Sichtschutzmauern vorgestellt sowie konkrete Hilfen für handwerksgerechte Bauweisen und Techniken gegeben. In einem weiteren Kapitel wird die ökologische Wertigkeit von Naturstein-Trockenmauern dargestellt. Zur Abrundung der Gesamtthematik findet der Leser nützliche Handreichungen für die Bepflanzung von Trockenmauern. Ausführungen zu Kosten und Zeitaufwand beim Bau von Trockenmauern fehlen nicht.
Jeder Schritt der Herstellung von Trockenmauern bis hin zur Bepflanzung wird durch umfangreiches Bildmaterial und Zeichnungen aufgelockert und so dem Leser bildhaft dargestellt.
Verfasser: Dr. Gerhard Stumm, Bad Kreuznach
Aus: Mitteilung der GGW 1/2014