2018: Sartor: Die Geschichte des Moselweinhandels von 1700 bis 1918

Wolfgang Sartor:
Die Geschichte des Moselweinhandels von 1700 bis 1918

Trier: Kliomedia Verlag 2018. 
ISBN 978-3-89890-149-9. EUR 56,- (Das Buch ist nur über den Autor zu beziehen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. "Mosel-Anruf Nr. 48-2018 Schriften der Weinbruderschaft M-S-R e.V., gekürzte Fassung.")

Schon früh kam der Verfasser mit der Region in Berührung und bewunderte die Jugendstilvillen in Traben-Trarbach. Damit wuchs sein Interesse am Thema.
Im ersten Kapitel gibt er einen Überblick über die allgemeine Situation des Weinhandels seit Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Französischen Revolution mit der Erweiterung bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts.
Kapitel 2 schildert die regionalen Verhältnisse in der für den Moselwein besonders wichtigen Zeit zwischen 1850 und dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Verbesserte Anbaumethoden durch wissenschaftliche Forschung, der Einfluss des preußischen Staates und die Ausdehnung des Absatzmarktes durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes schufen die Voraussetzungen für die Entstehung großer Handelskellereien, die ihrerseits eine außergewöhnlich dimensionierte Kellerwirtschaft entwickelten und alle Möglichkeiten moderner Warendistribution ausschöpften.
Die eigentliche, innovative Informationssammlung des Buches wird in Kapitel 3 dargestellt. Systematisch wird den Familiengeschichten der Weinhandelshäuser nachgespürt, auch solchen, die schon lange nicht mehr existieren. Entstanden ist so ein einzigartiger Überblick historischer Weinhandelshäuser zwischen Koblenz und Trier. Die Handelsfamilien aus Traben-Trarbach mit ihren prunkvollen Villenlandschaften und ausgedehnten Kelleranlagen stehen dabei zu Recht im Mittelpunkt, denn keine andere Stadt im Deutschen Reich konnte ein auch annähernd großes Handelsvolumen aufweisen.
Der Einfluss der Weinhandelsfamilien auf Kultur, Verkehrswesen, Lokalpolitik und Wohltätigkeitsorganisationen wird im folgenden Kapitel aufgegriffen. Die geschilderte umfangreiche Reisetätigkeit der Handelsfamilien auf der Suche nach neuen Märkten führte zu ganz neuen Beziehungen zwischen dem für damalige Verhältnisse abgelegenen Moseltal und der Welt.
Ergänzt wird das Buch durch umfangreiches Bildmaterial, das zum Teil aus den Privatarchiven der Nachfahren besagter Handelsfamilien stammt und die bisher unveröffentlicht waren.
In einem kurzen abschließenden Beitrag beschreibt der Rezensent die Weiterentwicklung des Weinhandels während der letzten 60 Jahre bis zur Gegenwart.

Verfasser: Michael Willkomm

Aus: Mitteilung der GGW 1/2020

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