Versteigerung der bedeutenden oenologischen Bibliothek von Dr. Friedrich von Bassermann-Jordan

In Hinblick auf die Geschichte des Weinbaus und der Weinkultur verdient der Auk­tionskatalog „Wein und Weinbau“, der mit mehr als 420 Losen seltene und alte Werke der oenologischen Bibliothek des Dr. Friedrich von Bassermann-­Jordan zum Kauf anbietet, Aufmerksamkeit.

Der promovierte Jurist Friedrich von Bassermann-Jordan (1872-1957), der 1917 in den bayerischen Adelsstand erhoben wurde, war nicht nur ein engagierter Winzer, sondern legte auch mit seinem Hauptwerk „Geschichte des Weinbaus“ das Fundament zur historischen Weinbauforschung. 1907 erschien es zum ersten Mal, 1923 in der erweiterten Auflage, die 1975 und 1991 nachgedruckt wurde.

Bücher aus dem 15. bis zum 19. Jahrhundert
Bei der Abfassung des monumentalen Werks stützte sich Friedrich von Bassermann-­Jordan auf seine Sammlung von Büchern über den Weinbau. Als junger Mann hatte er bereits mit dem Sammeln der Schriften begonnen und fuhr damit bis ins hohe Alter fort. Von Bassermann reiste, kaufte Antiquariate auf diesem Feld leer und schuf eine einzigartige Bibliothek.

Der Katalog des Auktionshauses Reiss & Sohn enthält Bücher des 15. bis 19. Jahrhunderts, Handschriften, Einblattdrucke und Dissertationen, in lateinischer, deutscher, fran­zösischer, italienischer und englischer Sprache, über Weinbau, Anbaugebiete, Herstellung, Weinhandel und weitere Themen.

So finden sich auch Bücher über die Erhaltung der Gesundheit durch Wein bis zur Warnung vor dem Laster der Trunkenheit; vom Verfälschen des Weins bis zur Erlangung der ewigen Seligkeit beim Weinpflanzen; von der Kunst, als Gastwirt sein Glück zu machen bis zu Zauberkünsten für Weinverhandlungen.

Des Weiteren enthält die Sammlung auch Bücher zu verwandten Gebieten, wie Botanik, Gartenbau, Gastronomie, Haus- und Landwirtschaft, in denen Abschnitte über Wein enthalten sind.

Raritäten und einzigartige Exemplare
Die Sammlung umfasst Raritäten, wie zwei Ausgaben von Arnaldus de Villanovas „Tractat von beraitung und brauchung der wein“ (1512 und 1514), ein 1484 gedrucktes deutsches Martyrologium mit medizinischen und gastronomischen Anweisungen, eine altkolorierte Ausgabe der „Koch- und Kellermeisterey“ (1551) und einen Sammelband mit dem „Weinbuch“ des Johann Rasch. Ein Spitzenstück aus dem 18. Jahrhundert ist die „Manière de cultiver la vigne et de faire le vin en Champagne“ von Jean Godinot in der äußerst seltenen Ausgabe von 1722.

Einzigartig ist „Ein gerechtes aussgerechnetes Weinbüchlein“ (1647), das nur in dem Exemplar von Bassermann-Jordan bekannt ist, Funckes „Kunst moussirenden Champagner Wein am Rhein zu bereiten“ (1826) oder auch Pa­guierres „Classification et description des vins de Bordeaux“ (1829).

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