Ausstellung: Trinkgefäße aus sechs Jahrhunderten

Verfolgen Sie die Entwicklung unserer Trink-Kultur über 6 Jahrhunderte hinweg mit über 300 Exponaten zu "Wasser, Most, Schnaps, Bier und Wein"

„Wasser, Most, Schnaps, Bier und Wein - 300 Trink-, Schenk- und Lagergefäße aus sechs Jahrhunderten“.

Mit rund 300 Exponaten aus 6 Jahrhunderten zeigt die Ausstellung die faszinierende Entwicklung unserer Trinkkultur.

Der Titel der Ausstellung beschreibt bereits das Konzept der jährlichen Sonderausstellung. Es geht dabei um die Bedeutung der - vor allem beim Wasser - lebensnotwendigen Getränke im früheren Dorfalltag.

Der beschwerliche Transport des Wassers vom Dorfbrunnen ins Haus, die zum Teil sehr schlechte Wasserqualität, die häufig zu Erkrankungen, sogar zu ganzen Ruhr-Epidemien führten, zeigen eine Seite, die Körperpflege und die Wäsche die andere Seite des Themas.

Most, gewonnen aus Äpfel und Birnen, war nach den Klimaveränderungen der "Kleinen Eiszeit" im 17. und 18. Jahrhundert, die den Weinanbau in unserer Region praktisch zum Erliegen brachte, das Hauptgetränk in den ländlichen Haushalten. Viele Familien lagerten im Herbst weit über ein tausend Liter des preisgünstigen und selbst herzustellenden Getränks im Keller ein. Der aus Steinobst oder überschüssigem Most gebrannte Schnaps war Medizin, Lebenselixier und Aufwärmmittel bei der winterlichen Feld- und Waldarbeit. Kam jemand ins Haus - ob Gemeindebote, Handwerker oder Besuch - wurde selbstverständlich ein Schnäpschen oder auch zwei angeboten.

Das Bierbrauen war im Mittelalter zum Teil noch Sache der Hausfrau, aber schon bald übernahmen klösterliche oder städtische Brauereien diese Aufgabe. Das Bier der schon im Jahr 1250 schriftlich erwähnten Klosterbrauerei Weltenburg ermuntert auch heute noch das Museums-Team zu Höchstleistungen!
Noch um 1800 gab es in Eggenstein fünf Wirtschafts-Brauereien: Die "Krone", die "Blume", die "Rose", die Brauerei Schnürer (später Moninger) und in Leopoldhafen die Brauerei Schreiber (später "Festhalle").

Der Weinanbau spielte nach 1700 - wie schon erwähnt - auf der Hardt kaum noch eine Rolle, aber viele Flurnamen in den Dörfern weisen auf die frühere Nutzung als Weingärten hin. Danach bezogen die Wirte ihre Weine hauptsächlich aus dem badischen Oberland oder aus der Pfalz. Traubenspaliere entlang der Hauswände waren aber noch vor fünfzig Jahren in vielen Anwesen im Dorf zu finden. Auch ausgefallenere Mix- und Mischgetränke, wie zum Beispiel Bowlen, "Kalte Ente", Liköre, Cocktails, "Pharisäer", Feuerzwangen-Bowle etc., sind durch spezifische Gerätschaften und Trinkgefäße vertreten.

Ausstellungsdauer: bis Ende November 2021

Ort: Heimatmuseum
Leopoldstraße 12
76344 Eggenstein-Leopoldshafen
freier Eintritt, aber nur mit Maske

Öffnungszeiten des Heimatmuseums: sonntags von 11 bis 16 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung

Weitere Informationen:
https://www.egg-leo.de/de/termine/termine/Sonderausstellung-Wiedereroeffnung-18.07.2021-Trinkkultur.php

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