Hachenberger, Richard (1932-2012)
Richard HACHENBERGER – Stadtbaurat, Staatlich geprüfter Bauingenieur.
* 21.8.1932 in Wiesbaden;
† 13.1.2012 in Vaihingen (Enz).
1959 Ehe mit Friederike Knörzer (* 1931);
4 Töchter und 1 Sohn.
1949 Abschluss der schulischen Ausbildung mit der mittleren Reife in Vaihingen/Enz.
Anschließend Praktikum.
1951–1957 Studium an der Staatsbauschule in Stuttgart mit der Qualifikation „Staatlich geprüfter Bauingenieur (Hoch- & Tiefbau)“ (incl. diverse Praktika).
Bis zur Jahresmitte 1963 war er in verschiedenen Architekturbüros und Betrieben der regionalen Industrie tätig – Stationen in: Pforzheim, Vaihingen (Enz), Rutesheim.
Im Juni 1963 erfolgte die Berufung zum Stadtbaumeister der Kreisstadt Vaihingen (Enz), zuständig für den gesamten technischen Bereich der Stadt. In dieser verantwortungsvollen Tätigkeit prägte er maßgebend das heutige Stadtbild mit, wodurch er sich große Anerkennung und Verdienste um die Stadtentwicklung erwarb.
Durch seine „Affinität“ zum Wein, dem Weinbau und der Weinkultur konnte er, beispielsweise in den 1970er Jahren als Berater wertvolle Anregungen bei den Modernisierungsumbauten der Keltergebäude in den Stadtteilen Roßwag und Ensingen geben. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Vaihinger Weinmesse durch sein außerordentliches Engagement, welche alljährlich den renommierten „Vaihinger Löwen“ für den Lemberger-Weinwettbewerb verleiht. Späterhin wirkte er auch als Vertreter der Stadt bei den Rebflurbereinigungen in Roßwag, Gündelbach, Ensingen und Horrheim (hier: Projektierung eines Weinbaulehrpfades) mit.
29 Jahre lang versah er diesen städtischen Dienst an herausragender Position, bis er aus gesundheitlichen Gründen diese Tätigkeit 1992 aufgeben musste.
Nun widmete er sich gänzlich seinem lebensbegleitenden Hobby, dem Weinbau in all seinen Facetten.
Bis zum Jahresende 2001 war er freier Mitarbeiter des Weinbauverbandes Württemberg e.V., Weinsberg, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und den Aufbau eines „nutzbaren“ Archivs.
Er war Initiator und Mitgestalter des Umbaus der alten Ortskelter im Stadtteil Horrheim zu einem überregional beachteten Weinbaumuseum, welches auch als Begegnungsstätte für weinkulturelle Veranstaltungen geschätzt wird.
Im Zeitraum von ca. vier Jahrzenten organisierte und hielt er „zahllose“ weinbauliche und weinkulturelle Fortbildungsseminare und Weinprobenmoderationen.
Auch als Autor (oder Co-Autor) war er überaus produktiv. Mehr als 50 Publikationen in Zeitschriften und Büchern zur Wein- und Sektgeschichte entstammen seiner Feder, wobei die Sujets der Berührungspunkte der schwäbischen Dichter, Philosophen und Komponisten zum Wein bzw. verdiente Persönlichkeiten des württembergischen Weinbaus ihm ein besonderes Anliegen waren.
Bereits im Jahre 1975 trat er der Gesellschaft für Geschichte des Weines e.V. (GGW) bei. Als „vinophiler und weinkultureller Aktivist“ brachte er erfolgreich seinen profunden Erfahrungsschatz ein – u.a. als Mitorganisator und -ausrichter folgender regionaler Gebietsveranstaltungen der GGW: Ludwigsburg (1985 und 1998), Heilbronn (1987 und 2007), Fellbach (1992), Öhringen (1993), Bad Mergentheim (1997).
1980 wurde er in den Wissenschaftlichen Beirat und 1987 in den Vorstand der GGW berufen.
Ehrungen:
• 1983 Goldene Ehrennadel des Weinbauverbandes Württemberg e.V.
• 1995 Eberhard-Ludwig-Verdienstmedaille des Landkreises Ludwigsburg.
• 2000 Ehrenmitgliedschaft beim Weinbauverband Württemberg e.V.
• 2003 Ernennung zum Ehrenmitglied der GGW.
Veröffentlichungen:
• GGW-Schriften Nr. 109 (1994), Nr. 120 (1997), Nr. 122 (1997) und Nr. 124 (1998).
• 1985–2009: zahlreiche Beiträge u.a. in den Zeitschriften "Rebe und Wein", "Schönes Schwaben", "Momente" sowie im "Deutschen Weinbau-Jahrbuch".
• 2000: Auf den Spuren des Lembergers.
• 2004–2006: Persönlichkeiten des Weinbaus in Württemberg, 3 Bände.
Diese und weitere Veröffentlichungen – siehe Weinbibliographie [Schoene3]
Quellen:
• Nachrufe.
• Persönliche Mitteilungen.
Autor:
Dr. Bernd H.E. Hill, Lauffen am Neckar