Link, Gotthilf (1926-2009)

Gotthilf Link

Gotthilf LINK – Weinbaumeister, Ehrenpräsident des Weinbauverbandes Württemberg.
* 19.10.1926; † 30.1.2009 in Lauffen am Neckar.
1949 Ehe mit Gertrud Dörr (* 1922; † 2009); 3 Töchter, 1 Sohn.

Aufgewachsen in einem alteingesessenen landwirtschaftlichen Betrieb, absolvierte er nach der Volksschule in Lauffen/N. eine Winzerlehre an der Landwirtschaftlichen Berufsschule in Lauffen/N.
1955: Prüfung zum Weinbaumeister.

Seit Ende der 1940er Jahre führte er den elterlichen Mischbetrieb und vergrößerte bzw. spezialisierte ihn hinsichtlich Weinbau als Mitglied der Weingärtnergenossenschaft Lauffen/N.
Gleichzeitig engagierte er sich überaus erfolgreich in örtlichen Vereinen und der Kirche als Kommunal- und Landespolitiker sowie als Weinbaufunktionär in höchsten Ämtern:
1955–1973 Bezirksvorsitzender des Weinbauverbandes Württemberg.
1959–1994 Gemeinderat der Stadt Lauffen/N., davon 20 Jahre als stellvertretender Bürgermeister.
1964–1979 Mitglied im Heilbronner Kreistag.
1967–1993 Vorstandsvorsitzender der Weingärtnergenossenschaft Lauffen/N.; Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied seit 1960.
1968–1993 Aufsichtsratsmitglied der Württembergischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft in Möglingen.
1972–1988 Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg.
1980–1988 Vorsitzender des „Ausschusses für Landwirtschaft und Umwelt“ im Landtag.
1973–1991 Präsident des Weinbauverbandes Württemberg.
1980–1992 Vizepräsident des Deutschen Weinbauverbandes in Bonn; Vorsitzender der Arbeitskreise „Weinbau und Umwelt“ und „Ausbildung und Forschung“.

In seine Ägide als Verantwortlicher für den württembergischen Weinbau fielen folgende Kernthemen:
+ Rebflurbereinigungen und Wiederaufbau unter Berücksichtigung der Naturschutzbelange;
+ EU-Rebenanbaustopp;
+ EU-Weinüberproduktion und Ertrags- sowie Vermarktungsregelungen;
+ Förderung des Winzernachwuchses, z.B. Etablierung eines entsprechenden Studienganges bei der Fachhochschule Heilbronn und Modernisierung der Fachschule in Weinsberg (LVWO Weinsberg);
+ Weiterentwicklung der Rebenkultivierung und Aktualisierung des Weinmarketings.
Diese und viele weitere Themenbereiche packte er konsequent und zukunftsorientiert für „seinen Berufsstand“ an, womit er sich höchste Wertschätzung aller in der Weinbranche Tätigen erwarb.

Gleichzeitig verkörperte er, wie kaum eine anderer, den „engagierten Bürger“. Als bodenständige, integre und volksnahe Persönlichkeit betätigte sich der „knitze Schwabe mit Herz und Verstand“ in allen Gremien und errang allseits hohes Vertrauen und Anerkennung.

Ehrungen:
Eine beachtenswerte Reihe von Ehrenämtern und Ehrenbezeugungen dokumentiert sein herausragendes Wirken:
• 1978: Bundesverdienstkreuz am Bande.
• 1983: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der BR Deutschland.
• 1987: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.
• 1987: Ehrenpokal des Weinbauverbandes Württemberg.
• 1988: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der BR Deutschland.
• 1991: Ernennung zum Ehrenpräsidenten des Weinbauverbandes Württemberg.
• 1992: Ehrenmitglied des Deutschen Weinbauverbandes.
• Ernennung zum Ehrenvorstand der Weingärtnergenossenschaft Lauffen/N.
• 1993: Goldene Ehrennadel des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes.
• 1994: Erster Ehrenbürger der Stadt Lauffen/N.
• 1994: Bürgermedaille.

Veröffentlichungen:
siehe Weinbibliographie [Schoene3]

Quellen:
• Diverse Nachrufe.
• Lauffener Weingärtner eG.
• Persönliche Mitteilungen.

Autor:
Dr. Bernd H. E. Hill, Lauffen/N.

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