Meuschel, Wilhelm Gottlob (1834-1921)

Wilhelm Gottlob Meuschel

Wilhelm Gottlob MEUSCHEL – Kommerzienrat, Winzer, Weinhändler.
* 23.8.1834; † 5.10.1921 in Buchbrunn.
Vater: Johann Wilhelm Meuschel (1788–1858); Bruder: Carl August (15.3.1832 – 8.5.1898).

Er übernahm nach dem Tod seines Vaters zunächst (bis 1885) mit seinem Bruder Carl August Meuschel die väterliche Firma "Joh. Wilh. Meuschel sen." in Buchbrunn.
Den Weinbau erweiterte er durch den Zukauf von berühmten Lagen in Kitzingen, Würzburg (Stein und Leiste) und in Rüdesheim am Rhein. 1900 erwarb er Schloss Steinburg in Würzburg.

Er erkannte die Gefahr der Peronospora schon bevor sie in Franken die Reben befiel. Angeregt durch die Ideen von Sebastian Englerth legte er eigene Rebschulen an und pflanzte klonenreine Silvaner und Rieslinge an.
Für den Absatz fränkischer Weine auf dem Weltmarkt hat Meuschel bahnbrechend gewirkt. Zwischen 1876 (Philadelphia) und 1904 (St. Louis) schickte er fränkische Weine auf Landes- und Weltausstellungen und erhielt höchste Auszeichnungen.

Er war Mitbegründer des Deutschen Weinbauverbandes (1874) sowie des Fränkischen Weinbauverbandes (1875).

"Gottlob Meuschel gebührt das Verdienst, als Erster in Franken die Gefahr der Peronospora erkannt und seit 1882 zielbewusst bekämpft zu haben. Seit 1884 führte er auf seinen Weingütern die Bekämpfung dieser Krankheit vorbildlich und Wilhelm Gottlob Meuschel 1885erfolgreich durch Spritzen mit Kupferkalkbrühe durch. Ein weiteres Verdienst war die Einführung der Blind- und Wurzelreben in Franken an Stelle der für die Verbreitung der Reblaus gefährlichen Fechser. Er bemühte sich in selbstloser Weise, diesen Anbau populär zu machen und sorgte gleichzeitig für die stete Verbreitung sortenreiner Rieslinge und Sylvaner. Seine Rebschulen, in denen zeitweilig mehr als eineinhalb Millionen Wurzelreben standen, waren weit und breit bekannt. Für den Export fränkischer Weine wirkte er unablässig und verbreitete sie in alle Weltteile. Sein liebenswürdiges, hilfsbereites Wesen und seine vornehme, echt deutsche Gesinnung verschafften ihm überall Achtung, Freunde und Erfolg."

Quellen:
• Ziegler, August: Die Rebenzüchtung in Franken. In: Das Bayerland. Illustrierte Halbmonatschrift für Bayerns Land und Volk. 35. Jahrgang, Nummer 14, 2. Oktober-Heft 1924, S. 363-366. Schoene Nr. 4876
• Obiges Zitat: Ebenda, S. 364.

Autor:
Wilhelm Erhard, Buchbrunn

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