Zimmermann, Edmund (1907-1993)
ZIMMERMANN, Edmund, Dr. agr., Landwirtschaftsdirektor.
* 20.11.1907 in Eimsheim, † 24.11.1993 in Genheim bei Waldalgesheim.
Ehe mit Magdalena Luzia Lauterbach, 2 Töchter, 1 Sohn.
Z. wurde als Sohn eines Winzers in Eimsheim, Rheinhessen, geboren. Nach der Reifeprüfung studierte er Landwirtschaft und promovierte 1934 mit einer Arbeit zum Thema "Ein Beitrag zur exakten Versuchsanstellung im Weinbau". Seine Kenntnisse gewann er als Stipendiat des damaligen preußischen Landwirtschaftsministeriums zunächst in der Staatsdomäne in Serrig an der Saar. Einen Einblick in die Züchtungsforschung erhielt er bei Prof. Dr. Baur beim Kaiser-Wilhelm-Institut in Müncheberg. Seine Unterlagen für die Dissertation konnte er im Herbst 1932 bei Georg Scheu, dem Leiter der Rebenzüchtung in Alzey zusammentragen. Diese Begegnung führte zu einer echten Freundschaft, die auch Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft überdauerte. Nach dem Tode von Georg Scheu 1949 teilte ihm Frau Scheu mit, dass es der Wunsch ihres Mannes gewesen sei, seine Nachfolge zu übernehmen. Z. bewarb sich um die Stelle und wurde so 1950 Leiter der Alzeyer Rebenzüchtung, eine Aufgabe, die er bis zu seiner Pensionierung 1972 wahrgenommen hat. In der Nachfolge von Georg Scheu war Z. bemüht, die Eignungsprüfungen der von Scheu übernommenen Neuzüchtungen, Scheurebe, Siegerrebe, Kanzler, Faberrebe, Huxelrebe und Septimer fortzuführen und abschließend dem Bundessortenamt zur Anerkennung vorzuschlagen. Die Einführung in die Praxis setzte die Bereitstellung ausreichenden Pflanzmaterials voraus, eine Aufgabe, die Z. mit großem Einsatz anpackte. Darüber hinaus gehörten zu den Schwerpunkten seiner Arbeit die Verhaltensforschung sowie verbesserte Aussagen zum Menge-Güte-Verhältnis. Er definierte die Rebzüchtung so, dass es deren Aufgabe sei, Reben zu züchten, deren Weine kein Wasser und keinen Zucker benötigen. So war er der Ansicht, dass nur Wein ohne Wasser auf die Dauer die Sonderstellung des Weines unter den Getränken sichern kann. Wenn notwendig, dann sollte eine Verbesserung durch Konzentrat erfolgen. In der Diskussion um ein neues Weingesetz während der 60er Jahre plädierte er für die Übernahme der AC-Regelung nach französischem Vorbild. Zahlreich waren seine Vorträge und Veröffentlichungen zum Thema Weinbau, Rebenzüchtung und Kellerwirtschaft, die besonders der Information der Praxis galten. Seine Verabschiedung aus dem aktiven Dienst erlebte Z. im Rohbau der neu errichteten Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey, was ihm die Genugtuung verschaffte, dass sein Lebenswerk unter besseren Bedingungen eine Zukunft hat.
Literatur:
• Landwirtschaftsdirektor Dr. Zimmermann im Ruhestand. In: Wein und Rebe. 1972, Nr. 12.
Autor: Cl.