Zweifler, Franz (1859-1939)

ZWEIFLER, Franz, Landes−Ökonomierat, Direktor. * 1859 in Göritz bei Radkersburg, † 19.3.1939 in Radkersburg. verh. mit Maria Nägler (Rheingau), 3 Söhne, 5 Töchter.

Als Bauernsohn besuchte er die Landesbürgerschule in Radkersburg und die Landes-Obst- und Weinbauschule in Marburg unter Dir. Hermann Goethe. 1879 wurde er Wirtschaftsadjunkt auf der Domäne Groß-Seelowitz in Mähren. Anschließend Studium an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Ab 1885 war Z. Betriebsleiter und Fachlehrer für Weinbau an der Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim. Seine Untersuchungen führten zur Umstellung der Erziehung der Reben von der alten Rhg. Pfahlerziehung zur Drahtrahmenerziehung. 1899 Berufung zum Direktor an die Weinbau-Schule in Marburg a.d. Drau, die er bis zum Kriegsende 1918 leitete. Nach Ausweisung (1919) zunächst wohnhaft in Grottenof bei Graz, dann in Klafferau bei Hartberg, schließlich in Radkersburg, wo er ab 1924 in den Betrieben von Clotar Bouvier ein weites Tätigkeitsfeld fand. 1929 Erstbeschreibung der Rebsorte Bouviertraube, die heute in Österreich auf 600 ha steht. Z. wurde ausgezeichnet mit der Goldenen Gesellschaftsmedaille der Steiermärker Landwirtschaftgesellschaft, als Landesökonomierat (1922), und mit der Babo-Medaille (1929).

Veröffentlichungen: Von 1889−99 Schriftleiter der Geisenheimer Mitteilungen für Weinbau und Kellerwirtschaft; Mitarbeiter an der 3. und 4. Auflage des Handbuches für Weinbau und Kellerwirtschaft von Babo-Mach; an der "Allgem. Wein-Zeitung" und an "Das Weinland". Verf. des Lehrbuches des Weinbaues und der Weinbehandlung.

Literatur: Weinbaulexikon, Berlin 1930; Zweigelt, F.: Ökonomierat Franz Zweifler. "Das Weinland", 11. Jg., Nr. 5, Mai 1939,S. 114−116 (2 Abb.). Geisenheim 1872−1972, 100 Jahre Forschung und Lehre, 1972 Verlag Eugen Ulmer.

Autor: W.-Ba.