Weis, Nicolaus (1905-1971)
WEIS, Nicolaus. Ökonomierat, Weingutsbesitzer, MdL. * 24.4.1905 in Leiwen/Mosel als ältester Sohn von Nicolaus und Christine Schu, † 14.5.1971 in Trier.
Nach der Volksschule Ausbildung als Schuhmacher und Aufbau eines eigenen Betriebes mit Weinbau im Nebenerwerb, den er 25 Jahre als Meister führte. 1940−45 Teilnahme am 2. Weltkrieg. 1945 in den Gemeinderat Leiwen und die Amtsvertretung Klüsserath gewählt, denen er bis 1969 angehörte. Hauptinitiator der 1946 eingeleiteten Flurbereinigung der stark reblausverseuchten Weinbaugemeinde Leiwen. Zur Sicherstellung des Wiederaufbaues mit Pfropfreben gründete er 1947 den ersten privaten Rebenveredlungsbetrieb in Deutschland, der von seinem Sohn bis zu einer Kapazität von 1,2 Mio. Veredlungen ausgebaut wurde. Daneben Aufbau des eigenen Weinbaubetriebes mit 10 ha Rebfläche und Flaschenweinvermarktung. Gleichzeitig Beginn der Klonenselektion zur Versorgung der Rebenveredlung mit hochwertigem Pflanzmaterial. Züchter des Riesling-Klons W 21. Anlage von Versuchsanlagen zur Erprobung neuer Rebsorten mit dem Ziel, die Weinqualität zu fördern. Er war Mitglied in zahlreichen Institutionen und Organisationen: ab 1950 Weinbauausschuss der Landwirtschaftskammer, 1951 bis Mai 1971 Landtag Rheinland-Pfalz, Mitglied im Weinbau- und Haupt- und Finanzausschuss, 1953 Verwaltungsrat der Wiederaufbaukasse, Mainz, 1963 Vertreter im Sachverständigenausschuss der Landwirtschaftskammer, Kuratoriumsmitglied der Landeslehranstalt Trier. In Würdigung seiner Verdienste um den heimischen Weinbau wurden ihm zahlreiche Ehrungen zuteil, u.a.: 1965 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, 1970 Silberne Plakette der Landwirtschaftskammer, 1970 Ernennung zum Ökonomierat.
Literatur: Zum Gedenken von MdL Nicolaus Weis, Leiwen. Der Deutsche Weinbau 17/1971, S. 308/09.
Autor: Fa.