Wilhelm I. (1781-1864)
WILHELM I., König von Württemberg 1816−1864. * 27.9.1781 in Lüben (Schlesien), † 25.6.1864 in Stuttgart. Va.: König Friedrich I. von Württemberg (1754−1816, seit 1797 regierender Herzog, 1803 Kurfürst); Mu.: Auguste von Braunschweig-Wolfenbüttel (1764−1788), 5 Kinder. verh. (1) 1808 (Ehe annulliert 1814) mit Prinzessin Charlotte von Bayern (1792−1873); verh. (2) 1816 mit Großfürstin Katharina von Rußland (1788−1819); verh. (3) 1820 mit Prinzessin Pauline von Württemberg (1800−1873), 5 Kinder.
Der Regierungsantritt des Königs fiel in eine starke Wirtschaftskrise in Württemberg (schwere Missernten und Teuerung 1816/17). Wilhelm I. hegte ein persönliches Interesse für die Landwirtschaft und galt als "König der Landwirte". Zahlreiche Verbesserungen in der Landwirtschaft und im Weinbau während seiner Regierungszeit: Züchtung von Pflanzen und Tieren, Kauf von Domänen und Ausbau als Mustergüter. Weinbau: Gründung der Gesellschaft für die Weinverbesserung (1825), eines Weinbauvereins (1828); Gründung von Weingärtnergenossenschaften (seit 1854). Ziele: Verbreitung guter Rebsorten durch kostenlose Ausgabe entsprechender Schnittlinge; Aussetzung von Prämien für Bestockung von Neuanlagen mit edlen Rebsorten; Entsendung junger Weingärtner in andere Weinbaugebiete; Bewirtschaftung eines Musterweinbergs in Untertürkheim und weiterer Mustergüter.
Literatur: Karl-Johannes Grauer: Wilhelm I. König von Württemberg. Ein Bild seines Lebens und seiner Zeit, 1960. − Otto-Heinrich Elias: König Wilhelm I. (1816−1864), in: Robert Uhland (Hrsg.) 900 Jahre Haus Württemberg, 1984. − J. Dornfeld: Die Geschichte des Weinbaus in Schwaben, 1868, S. 28. − Die Landwirtschaft in Württemberg, 1902, S. 178ff.
Autor: E.-Fri.