Vetter, Paul K. (1856-1917)

VETTER, Paul K., Weinbauinspektor. * 1856 im Raum Preßburg (heute Bratislava), † 14.5.1917 in Miskolcz, Ungarn. War verheiratet, 2 Söhne.

V. absolvierte 1877/78 die Lehranstalt in Klosterneuburg, wo er Schüler von Babo und Ráthay war. Anschließend war er Verwalter der Herrschaft Ankenstein bei Pettau. 1889 wurde er Leiter der städt. Rebschule in Ödenburg und Lehrer für Oenologie und Pomologie; Ernennung zum kgl.-ung. Weinbau-Inspektor I. Kl. V. setzte seine Veröffentlichungen zur Beratung der Praxis ein. So beschäftigte er sich mit dem Rebschnitt, mit Stratifikationsverfahren bei veredelten Reben, mit der Beschaffenheit der Weinbergsböden, der Kultur der amerikanischen Reben, mit den gefährlichen Schädlingen des Weinstocks und den Anfängen des ung. Champagners. 1908 wurde er Lehrer an der Weinbauschule in Topolca. 1914 kgl.-ung. Weinbauoberinspektor. 1915 Versetzung in den Ruhestand. Besondere Verdienste erwarb sich V. durch die Anlage einer großen Rebanlage auf Immun-Sand in Gols am Neusiedler See (Kappler-Weingut). Auch die Bekämpfung der Reblaus und der Wiederaufbau der Rebkulturen in den Jahren 1896−1903 im Kombinat Ödenburg bedürfen der Herausstellung. 1932 anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Burgenländischen Weinbauverbandes wurde ein Paul-Vetter-Denkmal in Gols enthüllt. Zugleich wurde ein P.-Vetter-Pokal (heute verschollen) und eine P.-Vetter-Plakette gestiftet.

Veröffentlichungen: Der Rebschnitt in seiner Bedeutung für die Rentabilität des Weinbaues. Pozsony: Alkalay 1904. IV. 76 S. − Das Verbesserte Stratificationsverfahren. Westung. Weinbergsbote, 1902, 31 S. mit Abb. − Ein Beitrag zur Bodenkunde. Westungarischer Weinbergsbote 1898, 42 S. − Die gefährlichen Schädlinge des Weinstocks und deren zweckmäßige Bekämpfung. Stampfel 1900, 77 S.

Literatur: Landesarchiv und Landesbibliothek Eisenstadt; Archiv der Marktgemeinde Gols, Bez. Neusiedl am See, Burgenland.

Autor: W.-Ba.

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