Villforth, Friedrich J. G. (1893-1959)
VILLFORTH, Friedrich J. G., Reg.-Chemierat. * 30.6.1893 in Leipzig als Sohn eines alten württbg. Geschlechtes (seit 1492 in Gingen a. d. Fils), † 13.10.1959. verh. 1921 mit Hertha Beien, 2 Kinder.
1903−10 Realgymnasium mit Abitur. 1912−14 und 1919−20 Chemiestudium Univ. Freiburg/Br., Leipzig und TH. Berlin. 1920 I. und II. Verbandsexamen als Chemiker. 1921−25 Betriebschemiker in Hanau, 1926−28 in Göppingen; 1928−33 selbst. in Solingen; 1933−36 in Valencia/Span. 1937−46 Geisenheim. Ab 1938 Assistent am Inst. für Weinchemie, 1940 Oberass. und wiss. Angest. am Inst. für Bio- und Weinchemie bei Prof. Dr. Hennig. 1942 veröffentlichten sie ihre Arbeiten über Aromastoffe im Wein. Zu dieser Zeit eine echte Pionierarbeit, da es nur konventionelle chem. Untersuchungsmethoden gab, mit großem Sachaufwand: er verbrauchte dazu "ein ganzes Halbstück Müller-Thurgau-Wein". 1939−40 und noch 1945 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, 1946 durch die Militärregierung entlassen. 1947−59 Leiter der Weinchemischen Abteilung an der Staatl. Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg. Hier war er erfolgreich als Fachlehrer und Weinchemiker, ihm oblag auch die Beratung der württ. Weingärtner und des Weinhandels. In dieser Zeit hat er viel für die Qualität und Reinheit der württ. Weine getan. Er war Mitglied des Bundesausschusses für Weinforschung. 1959 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Veröffentlichungen: Weinbereitung in alter und neuer Zeit. Weinland Baden-Wttbg. − Trinkbranntweine und Liköre. Dt. Wb. Kalender 1960, 168.
Literatur: Geisenheim 1872−1972, S. 99. − E. Klenk, Der Dt. Weinbau 1953, 334.
Autor: Tr.