Vogt, Ernst (1890-1972)
VOGT, Ernst, Dr., Direktor und Professor. * 7.9.1890 in Straßburg/Elsass, † 4.5.1972 in Freiburg.
Nach dem Abitur Stud. der Naturwissenschaften an der Universität in Straßburg, Abschluss Staatsexamen und Promotion. Anschl. höherer Schuldienst. Nach vorübergehender Tätigkeit bei der Industrie dann beim damaligen Reichsgesundheitsamt und anschl. bei der dortigen Biologischen Reichsanstalt als Phytopathologe. Am 30.6.1925 Berufung als Leiter der Weinchemischen Abteilung an das Staatl. Weinbau-Institut in Freiburg. 1937 wurde ihm kommissarisch die Leitung des Instituts übertragen, 1939 Ernennung zum Direktor, 1949 Verleihung des Titels Professor. Pensionierung zum Jahresende 1955. Vogt gehört zu den großen klassischen Oenologen, die sich mit grundlegenden Fragen des Weines und seiner Bereitung befassten: So mit den Beziehungen zwischen Mostgewicht und Alkoholgehalt, mit den Rotweinfarbstoffen, den Schönungen, vor allem der Kohleschönung (deswegen der Übername "Kohlen-Ernst"). Bei den Insektiziden interessierten die Rückstandsprobleme. Großes und bleibendes Ansehen verschafften Vogt seine Fachbücher. 1954 wurde er vom Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zum stellv. Vorsitzenden und Geschäftsführer des Bundesausschusses für Weinforschung ernannt, ein Amt, das er auch im Ruhestand noch bis 1966 innehatte. Vogt wurden viele Ehrungen zuteil, u.a. 1962 Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes sowie Ehrenmitgliedschaft im Badischen Weinbauverband.
Veröffentlichungen: Der Wein, seine Bereitung, Behandlung und Untersuchung, 1950. − Der Weinbau, Lehr- und Handbuch, 1951. − Weinchemie und Weinanalyse, 1953. Alle Bücher in mehrfacher Auflage beim Verlag E. Ulmer, Stuttgart.
Literatur: Persönlich bekannt seit 1947. Prof. Dr. Ernst Vogt, Deutsches Weinbau-Jahrbuch 1974, S. 8−9.
Autor: Gö.