Troitzsch, Otto (1902-1996)

TROITZSCH, Otto, Weingutsbesitzer. * 8.9.1902 in Lorch, † 30.3.1996 in Lorch. Va.: Arthur, Weingutsbesitzer; Mu.: Lina geb. Beilstein. verh. 1932 mit Emma geb. Laut, Geisenheim, 2 Töchter.

Nach dem Besuch der Volksschule in Lorch und dem Rheingau-Gymnasium in Geisenheim absolvierte Troitzsch eine Gartenbaulehre in Boppard und in Neuwied. Als Gärtnergehilfe war er in Köln und Leipzig tätig. Ab 1928 besuchte er die Lehr- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst und Gartenbau in Geisenheim. Das Gartenbautechniker-Studium schloss er mit dem Diplom ab. Während dieser Zeit hatte er auch Gelegenheit, die Rebenzüchtung kennen zu lernen. Anschließend leitete T. einen Gartenbaubetrieb bei der BASF in Ludwigshafen, danach bei der Hauptverwaltung der IG-Farben in Frankfurt-Höchst. Während dieser Zeit war er auch ehrenamtlicher Geschäftsführer der "Freunde des Frankfurter Palmengartens". Nach dem Kriegseinsatz kehrte T. nach Lorch zurück und wurde Mitarbeiter im elterlichen Weinbaubetrieb, den er Anfang der 60er Jahre übernahm, erheblich ausbaute und bis in die 90er Jahre leitete. Seine Erfahrung als Gärtner brachte er voll ein, wodurch er sich bald großes Ansehen erringen konnte. 1953 wurde er zum Vorsitzenden des Weinbauvereins in Lorch gewählt. Ein Jahr später wurde er Vorstandsmitglied der Hessischen Landwirtschafts-Kammer und in den Weinbauausschuss der Kammer berufen. Auch bei der örtlichen Genossenschaft war sein Rat gefragt. So engagierte er sich in der Pfropfrebengenossenschaft und ebenso in der Volksbank-Raiffeisenbank, wo er viele Jahre den Aufsichtsrat-Vorsitz übernahm. T. war nicht nur ein Vorbild bei der Bewirtschaftung seiner Weinberge, wobei er für Versuche aufgeschlossen war. Er erkannte bald die Nachteile der Kupferspritzungen und entschloss sich deshalb, auf Kupfer bei der Peronospora-Bekämpfung zu verzichten. Im Keller setzte er beim Ausbau seiner Weine konsequent auf durchgegorene, trockene Weine, wodurch er in den 60er und 70er Jahren viele Weinfreunde gewinnen konnte. T. wurden für seine vorbildliche Arbeit für den Weinbau und die Weinkultur zahlreiche Ehrungen zuteil. So erhielt er den Ehrenbrief des Landes Hessen und die Goldene Medaille der Stadt Lorch. Der Rheingauer Weinbauverband zeichnete ihn mit dem Silbernen Römer aus. Der Raiffeisenverband ehrte ihn mit der Silbernen Ehrennadel. Sein Einsatz für die Lorcher Winzer und den Rheingauer Wein war immer wieder spürbar, wenn er Weinproben gekonnt leitete.

Autor: Cl.

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