Staab, Josef (1919-2009)
Josef STAAB – Dr. h. c., Weinbauwissenschaftler, Historiker, Domänenrat.
* 28.12.1919 in Kiedrich;
† 14.1.2009 in Johannisberg/Rheingau.
Vater: Michael Staab;
Mutter: Barbara Friedrich.
1956: Ehe mit Elisabeth Junghanns; Tochter: Barbara (* 1958).
Nach dem Studium der katholischen Theologie (1937−1939) Wehrdienst. Nach Winzerlehre Arbeitsdienst mit Verwundung.
Studium der Landwirtschaft in Bonn.
1947 Diplomlandwirt.
1948−1956 wissenschaftlicher Assistent von Prof. Bernhard Husfeld im damligen Forschungsinstitut für Rebenzüchtung Geilweilerhof/Pfalz (heute: JKI).
1956 Verwalter, 1968 Leiter (Domänenrat), 1980 Leiter der Schloss Johannisberger Weingüterverwaltung.
1984 Pensionierung mit Sitz auf Schloss Johannisberg.
Neben der Verwaltung des weltbekannten Weingutes bekleidete Staab vielfältige Ehrenämter:
• 1928 Mitglied der "Kiedricher Chorbuben".
• 1956 Rheingauer Weinbauverband (1963–1986 dessen Vizepräsident).
• 1969–1999 Wissenschaftlicher Beirat, Vorstandsmitglied und Vizepräsident der Gesellschaft für Geschichte des Weines.
• 1971 Rheingauer Weinkonvent (Gründungsmitglied, Kapitular, Kapitelältester).
• 1971 Vorsitzender des Sachverständigenausschusses für die Weinbergsrolle im Rheingau.
Foto: Manfred Hambrecht
Ehrungen:
Für seine vielfältigen Tätigkeiten erfuhr er zahlreiche regionale Ehrungen durch Kiedrich, den Rheingau und das Land Hessen.
• 1976: Bundesverdienstkreuz am Band.
• 1978: Ritter des päpstlichen Ordens vom hl. Gregor.
• 1978: Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Kiedrich,
• 1982: Deutscher Weinkulturpreis.
• 1986: Ehrenmitglied des Deutschen Weinbauverbandes.
• 1987: Dr. rer. nat. h. c. der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
• 1997: Weinkulturpreis Franken.
• 1999: Ehrenmitglied der Gesellschaft für Geschichte des Weines und der Gesellschaft für Rheingauer Heimatforschung.
• 2015: Benennung des neugestalteten Platzes beim Rathaus Kiedrich in "Josef-Staab-Platz" mit Gedenktafel (siehe Foto).
Veröffentlichungen:
Seine wissenschaftlichen Arbeiten sind sehr vielfältig. Sie brachten die Voraussetzung zur Wiederherstellung des Gotisch-Germanischen Chorals von Kiedrich und beantworteten Fragen des praktischen Weinbaues. Schwergewicht waren weinbezogene, heimatkundliche Untersuchungen; einige seiner Themenbereiche: Kiedrich, Johannisberg, Kloster Eberbach, Rheingau, Riesling, Spätburgunder, Kabinett, Spätlese, Eiswein.
Die Weinbibliographie Weinbibliographie [Schoene3] umfasst mehr als 100 Titel; davon sind zahlreiche im Rheingau-Forum (1992 bis 2008) erschienen.
Von den GGW-Schriften wurden von ihm die Nr. 22, 24, 42, 81, 95 und 99 verfasst.
Quellen und weiterführende Literatur:
• Kriesel, Bruno; Fenzl, Rudolf: Josef Staab. Sein Wirken im Rheingau. Biographie und Bibliographie. Kiedrich im Rheingau: Förderkreis Kiedricher Geschichts- und Kulturzeugen e.V. 2012. Schoene Nr. 29839
• Claus, Paul (Red.): Umfassende Würdigung und Literaturliste anlässlich der Verleihung des Dr. h.c. an Josef Staab. In: Der Mainzer Rheingau. Beiträge zur Weinkultur im Rheingau. Nr. 1/1988, S. 31-36. Schoene Nr. 19864
Autoren:
Dr. Fritz Schumann, Bad Dürkheim – Ungstein; Dr. Wolfgang Thomann, Ingelheim