Schauber, Friedrich Paul (1932-1998)
SCHAUBER, Friedrich Paul, Kellermeister und Leiter des Weingutes Fürst Löwenstein in Kreuzwertheim. * 17.10.1932 in Tauberbischofsheim, † 29.8.1998 in Kreuzwertheim. Va.: Karl, Besitzer eines Hofes mit Obst- und Weinbau, Landwirtschaft und Obstbrennerei; Mu.: Maria, geb. Brünner. verh. 1965 mit Gertrud, geb. Borgmann. 1 Tochter, 2 Söhne.
Von frühester Kindheit an war es Paul Schaubers Wunsch, Bauer zu werden. In Ladenburg und Edingen absolvierte er Lehren in Obstbau und Baumschule und legte in Veitshöchheim die Meisterprüfung in Obstbau ab. Aus gesundheitlichen Gründen arbeitete er sieben Jahre im Pflanzenschutz, worüber er seine Affinität zum Weinbau nicht verlor. 1971 übernahm er die Leitung und das Amt des Kellermeisters des Staatl. Rebguts in Lauda. Als Autodidakt zunächst von der Fachwelt mit kritischer Distanz beobachtet, wechselte er 1980 zum Weingut Fürst Löwenstein mit seinen berühmten Terrassenweinbergen. Der vor 1000 Jahren in Steilterrassen angelegte Homburger Kallmuth wurde zu seiner Passion. In ihm sah er weniger einen unrentablen, zu verfallen drohenden Moloch, als vielmehr ein durch den Weinanbau am Leben erhaltenes Kulturgut, das durch seine Weine virtuose Interpreten gefunden hatte. Seinen Sinn für diese kulturelle Verantwortung, die Seele der Landschaft und die Einmaligkeit der Kallmuth-Weine vermittelte er insbesondere bei Weinverkostungen in den Steillagen selbst. Seine philosophische Sicht der Verbundenheit von Mensch, Natur, Landschaft und Wein legte er mit viel Fachwissen und Charme dar. Heute steht der Kallmuth unter Natur- und Denkmalschutz. Botanisieren und forschen nach alten Flurnamen begeisterten ihn mit dem Erlebnis Wein. So verfasste er zum 400-jährigen Jubiläum des Weingutshauses Beschreibungen der sieben Weinbergslagen des Weinguts Fürst Löwenstein.
Autor: G.-Sch.