Schätzlein, Christian (1882-1956)

SCHÄTZLEIN, Christian, Dr. phil. nat., Weinchemiker, Direktor und Professor. * 31.3.1882 in Ludwigshafen, † 14.8.1956 in Neustadt a. d. W.

Nach Besuch der Volks- und Realschule Stud. in Heidelberg, wo er zum Dr. phil. promovierte. Anschl. Fortsetzung der Stud. in Marburg mit Vorexamen zum Lebensmittelchemiker, Abschluss in Heidelberg. 1907 vorübergehend Assistent an der Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg, dann am Untersuchungsamt in Mannheim. 1911 wurden ihm Aufbau und Leitung der Chemischen Abteilung an der damaligen Lehranstalt für Wein- und Obstbau in Neustadt a. d. Haardt übertragen, die er bis 1941 innehatte. In den Nachkriegsjahren leitete er als Direktor 1946−49 die Anstalt. S. war besonders bemüht, den Qualitätsweinbau zu fördern; er setzte sich für die Einführung der Kieselsol-Gelatineschönung beim Weinausbau in die Praxis ein. S. war Mitglied des Reichsausschusses für Weinforschung und des DLG-Prüfungsausschusses für Pflanzenschutzmittel. Für seine Verdienste wurde er mehrfach geehrt; 1920 Ernennung zum Professor. Die Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften verlieh ihm die Silberne Medaille, der Weinbauverband Rheinpfalz 1951 die Ehrenmitgliedschaft. Über 50 wiss. Arbeiten trugen zu seinem Ansehen bei. Darüber hinaus auch die Mitarbeit an namhaften Werken, wie dem Weinbau-Lexikon, dem Handbuch für Pflanzenernährung und Düngung, dem Handbuch für organische Warenkunde. In der Praxis fanden seine bekannten Lehrhefte über Weinbehandlung großen Anklang.

Veröffentlichungen: Lehrhefte über Weinbehandlung (7 Auflagen): Die Gewinnung des Mostes; Der Ausbau der Weine; Krankheiten und Fehler der Weine; Faßbehandlung und Zuckerungstabellen.

Literatur: Prof. Jancke: Prof. Dr. Schätzlein 70 Jahre alt, Der Weinbau 1952. − Kern, In: Adams/Schumann: Rheinpfalz − Weinpfalz, Neustadt 1979. − Weinberg und Keller 1956, S. 450.

Autor: Schu.