Schiller, Johann Caspar (1723-1796)

SCHILLER, Johann Caspar, Herzogl. Offizier und Hofgärtner. * 20.10.1723 in Bittenfeld, O. A. Waiblingen, † 7.9.1796 in Stuttgart, Schloss Solitude. Va.: Johannes, Schultheiß; Mu.: Eva Maria Schatz. verh. 22.7.1749 mit Elisabetha Dorothea Kodweiß (1732−1802), 6 Kinder (u.a. Friedrich Schiller).

Die Vorfahren aus dem württembergischen Remstal waren überwiegend Weingärtner und Handwerker. Unterricht in Latein durch Hauslehrer bis 1734. Danach vier Jahre Feldarbeit, 1738 Lehre als Barbier mit Wundarzneikunst in Denkendorf und Backnang, 1841 Wanderschaft in Württemberg, u.a. Lindau und Nördlingen, 1745 Soldat und Feldscher bei versch. Truppenteilen und Staaten, 1749 Examination als Wundarzt in Marbach a. N., 1753 Soldat bei Carl Eugen Herzog von Württemberg, 1759 Leutnant, 1767 Hauptmann in Ludwigsburg. Hier praktische Umsetzung seiner Verbesserungsvorschläge für die Landwirtschaft. Ab 1775 Leiter der herzogl. Hofgärten auf Schloss Solitude sowie der Forstbaumschulen des Landes. S. gilt als einer der Pioniere für eine zeitgemäßere Landwirtschaft, einschl. Weinbau, in Württemberg. Aufgrund seiner reichen Erfahrungen, auch aus anderen Ländern, wandte er sich mit Nachdruck gegen die veralteten Methoden in der Landwirtschaft sowie des Weinbaus, was seine Veröffentlichungen bes. belegen.

Veröffentlichungen: Oekonomische Beyträge zur Beförderung des bürgerlichen Wohlstandes, 1767/68. − Betrachtungen der landwirtschaftlichen Dinge in dem Herzogthum Wuerttemberg, zweytes Stück: Vom Weinbau, aufgesetzt von einem herzogl. Offizier, Stuttgart, bey Christoph Friederich Cotta, Hof- un Canzley-Buchdrucker 1767. − Die Baumzucht im Großen aus zwanzigjährigen Erfahrungen im Kleinen in Rücksicht auf ihre Behandlung, Kosten, Nutzen und Ertrag, beurteilt von J. C. Schiller 1793 und 1795.

Literatur: Peter Lahnstein, Schillers Leben, 1984. − Marbacher Kataloge Nr. 32, Schiller, 2. Auflage 1990. − Gerlinger Heimatblätter Nr. 5/1988, J. C. Schiller.

Autor: Ha.