Schilling von Cannstatt, Heinz Hermann (1918-2007)
Heinz Hermann SCHILLING von Cannstatt
(Heinz Hermann Freiherr Schilling von Cannstatt-Kupferberg)
− Unternehmer, Referent, Tester.
* 27. 6. 1918 in Mainz;
† 30. 9. 2007 in Mainz.
1. Ehe 1943 mit Rose-Marie Stresemann;
2. Ehe 1950 mit Dorothea Datz;
3. Ehe 1962 mit Luise Strobach;
4. Ehe 1972 mit Brigitta Herrmann; 3 Söhne, 2 Töchter.
Er besuchte die Volksschule in Waldangeloch und die Realgymnasien in Lichterfelde, Darmstadt, Mainz und Weinheim.
Nach Krieg und Gefangenschaft trat er, Urenkel des Gründers der Sektkellerei C. A. Kupferberg in Mainz, in diese als Lehrling ein, nahm an Fachlehrgängen (u.a. der Landes-Lehranstalt in Geisenheim) teil, wurde technischer Leiter der Sektkellerei und dann persönlich haftender Gesellschafter.
1952–1954 entwickelte er als erster in Deutschland das Gegendruckfiltrationsverfahren bei der Flaschengärung, welches das Rütteln zur Ablagerung der Hefereste im Flaschenhals zur späteren Enthefung nicht nur völlig ersetzte, sondern auch rationeller, zuverlässiger und hygienischer gestaltete.
An fast allen deutschen Hotelfachschulen und bei vielen anderen Institutionen hielt er Fachvorträge über Sekt, Champagner, Wein, Cognac und Whisky. Zuweilen fungierte er auch als Tester für Gutachten.
Unvergessen bleiben seine rhetorisch wie inhaltlich brillanten Plaudereien, sein überzeugendes Eintreten für Wein- und Sektkultur und seine humorvollen Führungen durch die Gewölbe der Sektkellerei Kupferberg.
Nach Erreichen der Altersgrenze schied er 1983 aus dem aktiven Berufsleben aus, gehörte aber seitdem dem Aufsichtsrat der Firma Kupferberg an.
Seine ehrenamtlichen Interessen und Engagements u.a. bei der Casino-Gesellschaft, dem Lions-Club, der Deutsch-Französischen Gesellschaft, La Ronde des Gourmets, der Mainzer Karnevalsgesellschaft und nicht zuletzt der Weinbruderschaft Rheinhessen verfolgte er mit Tatkraft und Leidenschaft.
Ehrungen:
Gedankt wurde ihm durch die Verleihung mehrerer französischer Orden wie auch dem Bundesverdienstkreuz am Bande (1991).
Quellen:
• Persönlich bekannt.
• Vita-Daten von Brigitta von Schilling.
Autor:
Prof. Dr. Hans-Jörg Koch, Wörrstadt