Schmitt, Conrad (1858-1896)

SCHMITT, Conrad, Dr. phil., herzoglich Nassauischer Hofrat, Direktor des Schmittschen Laboratoriums (Untersuchungsanstalt, chemische Versuchsstation und hygienisches Institut) zu Wiesbaden (bis 1896). * 26.4.1858 in Langenlonsheim, † 23.1.1896 in Wiesbaden. Va.: Heinrich, Winzer; Mu.: Rufine Müller, Enkelin von Joh. Bapt. Heckler (s. dort) aus dessen 2. Ehe. verh. mit Luise Grab vor 1888.

18.12.1888 Bürger in Wiesbaden und Direktor seines Institutes. In seiner Studie stellt er sich als "oenologischer Practiker" seit seinen Jugendtagen im elterlichen Weingut vor, der bis 1893 bereits 7.500 Weine untersucht hat. Gegenstand der Studie sind 51 Cabinetweine aus den Jahrgängen 1706 bis 1880. Es geht ihm um "die Untersuchung und Beurteilung des fertigen Weines ... die Auffindung der Merkmale, welche für Weine bestimmter Herkunft und Darstellung charakteristisch sind und schließlich die Ermittlung etwa vorgekommener Verfälschungen", letzteres auf die noch im WG von 1892 erlaubte Kunstweinproduktion gemünzt, die er "die ungeratene Tochter der Chemie" nennt. Seine Analysen sind sehr exakt und umfassend in jeder Hinsicht, wie heute ergänzt durch die Sinnenprobe. Diese orientiert sich an den Grundsätzen seines verehrten Großvaters Heckler. Unter den Prüfern auch Andreas Czéh (s. dort). S. war einer der ersten Weinanalytiker im modernen Sinne, hochgebildet und bei aller wissenschaftlichen Strenge poetisch veranlagt. Allen, die nur aus analytischen Daten den Wert eines Weines beurteilen wollen, erteilt er eine klare Absage.

Veröffentlichungen: Die Weine des herzoglich Nassauischen Cabinetskellers. Eine wissenschaftliche Studie. Berlin (Parey) 1893.

Literatur: Josef Staab: Prüfstelle für Cabinets-Weine. Der Weinfreund, Nr. 21, 3/1975. − Albert Herrmann: Gräber berühmter ... Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen. Wiesbaden 1928.

Autor: Sta.

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