Röder, Karl (1911-1993)

Prof. Dr. Karl Röder

Karl RÖDER – Dr. rer. nat., Regierungsdirektor, Leiter der Lehranstalt Bad Kreuznach, Professor an der Universität Bonn.
* 1.1.1911 in Bonn; † 13.3.1993 in Bad Kreuznach.
Vater: Wilhelm Röder (Weinbaudirektor);
Mutter: Christine Harzheim.
Ehe mit Gisela Steudemann; 1 Tochter, 2 Söhne.

Seine Jugendjahre verlebte er in Bernkastel-Kues.
Nach dem Abitur folgte eine dreijährige Lehre in Betrieben an der Mosel, in Westfalen und zuletzt beim Weingut Bürklin-Wolf in Wachenheim.
Anschließend Studium der Naturwissenschaften an den Universitäten Bonn, Königsberg und Halle (Saale), wo er auch promovierte und das Staatsexamen für das Lehramt in der Landwirtschaft ablegte.
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er dann in Halle und am Kaiser-Wilhelm-Institut in Müncheberg tätig.
Nach Kriegsende wurde er 1948 von der LK Bonn übernommen und war 10 Jahre Landwirtschaftslehrer und Wirtschaftsberater an der Landwirtschaftsschule in Hennef an der Sieg, von wo er auch den Weinbau im Siebengebirge betreute.
Studienreisen führten ihn nach Frankreich, Spanien, Italien, Jugoslawien und in die Schweiz.
1954 zeichnete er sich bei der Vorbereitung und Durchführung des Deutschen Weinbau-Kongresses durch besonderes Organisationstalent aus.
1958 wurde ihm als Nachfolger von Dr. Erwin Wanner die Leitung der Lehr- und Versuchsanstalt für Weinbau, Gartenbau und Landwirtschaft in Bad Kreuznach mit Technikerschule für Weinbau, Kellerwirtschaft und Landbau (bis 1971) übertragen. Sofort ging er daran, die Schul- und Beratungstätigkeit zu erweitern.
1966−1968 erfolgte ein großzügiger Schulerweiterungsbau, ebenso der Neubau des landwirtschaftlichen Gutshofes sowie des Staatsweingutes.
Die dreitägige Kreuznacher Winterfachtagung entwickelte er zu einer zentralen Fortbildungsveranstaltung für Betriebsleiter des Weinbaus und der Landwirtschaft.
Gefragt waren ab 1972 auch die Kreuznacher Rebsortentage und Seminare für den Weinverkauf.
Er wirkte mit im Bundes-Lehrmittel-Ausschuss für landwirtschaftliche Fachschulen und war Mitglied des Prüfungsausschusses für das Lehramt in der Landwirtschaft.
Außerdem war er stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Bundesanstalt für Rebenzüchtung Geilweilerhof und Mitglied des Beirats der Kellerei der Nahe-Winzer.
1964 wurde ihm die fachliche Leitung der DLG-Bundeswein-Prämierung übertragen.
1965 erhielt er von der Universität Bonn einen Lehrauftrag für Weinbau; 1973 Ernennung zum Professor.
Geschätzt waren seine zahlreichen Vorträge und fachlichen Weinproben.
Gewürdigt wurde seine großartige Lebensleistung für den Weinbau und die Weinkultur anlässlich seiner Verabschiedung am 30.3.1976 in den Ruhestand, wo an der Laudatio 12 Redner teilnahmen.

Ehrungen:
Für seine großen Verdienste erhielt Röder zahlreiche Auszeichnungen; z.B.:
• Max-Eyth-Denkmünze der DLG.
• Goldene Plakette der Landwirtschaftskammer Rheinland.
• Bassermann-Jordan-Medaille.
• Wenige Wochen vor seiner Pensionierung wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Veröffentlichungen:
• Kleines Lexikon der Weinbeschreibung. Bingen 1978 und 1981.
• Was Weinfreunde wissen w(s)ollen. 128 Fragen und Antworten rund um den Wein. Neustadt a.d. Weinstraße 1985 und zahlreiche weitere Auflagen.
Diese und weitere Veröffentlichungen – siehe Weinbibliographie [Schoene3]

Quellen:
• Ein Leben im Dienste des Weinbaus und der Winzer – Prof. Dr. Karl Röder im Ruhestand. In: Der Deutsche Weinbau, 11/1976.
• Außerdem dem Verfasser gut bekannt.

Autor:
Prof. Dr. Paul Claus, Geisenheim

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