Renz, Fritz (1914-2001)

RENZ, Fritz, Dr. jur., Ministerialdirigent. * 3.2.1914 in Edenkoben/Pfalz, † 7.2.2001 in Mainz. Va.: Fritz Renz; Mu.: Katharina, geb. Gienandt. verh.  mit Anneliese, 4 Kinder.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg, Bonn und München und nach seinem Einsatz als Offizier im Zweiten Weltkrieg war R. in mehreren Ämtern der Staatsverwaltung tätig, zuletzt als Landgerichtsrat in Landau/Pfalz. Am 15. 2. 1952 wurde er Referent für Weinbaufragen im Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz. 1962 wurde ihm die Weinbauabteilung übertragen, die er bis zu seiner Pensionierung mit großem Erfolg leitete. Bereits im Jahre 1952 gründete R. den Weinbaulichen Forschungsring, dessen Vorsitzender er bis 1982 war. 1953 baute er die Wiederaufbaukasse Rheinland-Pfalz auf und übernahm für zwei Jahre die Aufgabe des Verwaltungsratsvorsitzenden. 1954−58 war er stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Weinwerbung. Ab 1958 nahm R. den Vorsitz im Ausschuss für den Fachbereich Pflanzliche Erzeugung bei der DLG wahr. In den 60er Jahren war er auch Sprecher der Deutschen Weinwirtschaftsdelegation bei der EWG und 1969/70 Sachverständiger bei der Einführung der Weinmarktorganisation. Das Weingesetz von 1969 trägt in weiten Passagen seine Handschrift. Auch wenn es an die Richtlinien der EG angepasst werden musste, gelang es ihm doch, das Prinzip der Qualität im Glase für deutschen Wein durchzusetzen. R. war es auch, der die Beschlüsse des Wissenschaftsrates umsetzte und durch einen Staatsvertrag mit dem Land Hessen 1974 die Unterstützung der Forschung in Geisenheim sicherstellte. Er förderte auch 1973 die Gründung des Dachverbandes wissenschaftlicher Gesellschaften zur besseren Finanzierung der Forschungsvorhaben durch Bund und Länder, dem er lange Jahre als zweiter Vorsitzender diente. In seiner langen Amtszeit hat R. an fast allen gesetzgeberischen und administrativen Arbeiten, soweit sie der Weinwirtschaft galten, mitgewirkt. Wenn in Fachkreisen vom "Mainzer Landrecht" gesprochen wurde, so dann nur mit Respekt, denn R. war immer bemüht, die Gesetze so auszuformen und auszulegen, dass sie von der Praxis umgesetzt werden konnten. Seine Beiträge in den Fachzeitschriften sowie seine richtungweisenden Vorträge waren immer wieder geschätzt. Für seine großen Leistungen wurde er vielfach geehrt, so mit dem Bundesverdienstkreuz a.B. und anderen hohen Auszeichnungen. Bei seiner Verabschiedung aus dem öffentlichen Dienst am 28.2.1979 wurde spürbar, dass er sich um den Weinbau und die damit verbundene Weinwirtschaft große Verdienste erworben hat. Engagement und Einsatzfreude waren für ihn kennzeichnend.

Literatur: Der Deutsche Weinbau (8/1979): Ministerialdirigent Dr. Fritz Renz verabschiedet. Auskünfte des Ministeriums sowie der Familie.

Autor: Cl.