Portele, Karl (1856-1922)
PORTELE, Karl, von, Prof. K. K. Hofrat. * 30.7.1856 in Mährisch-Neustadt, † 4.3.1922 in Krems an der Donau.
Karl von Portele studierte an der Technischen Hochschule Wien Chemie, war dort Assistent und trat 1877 in die Landw. Schule und Chemische Versuchsanstalt in St. Michele ein. Von 1899-1902 war er dort Direktor und wurde von hier mit dem Titel eines Hofrates als landwirtschaftlicher Fachkonsulent in das Ackerbauministerium nach Wien berufen. Als Weinbaureferent im Ackerbauministerium stand er nun in engster Verbindung mit den Weinbautreibenden als deren Freund und Berater. Auf seinen Einsatz geht das Weingesetz 1908 zurück und er setzt sich vehement für die Sicherstellung von Schwefel, Kupfervitriol und Schwefelkohlenstoff zur Erhaltung des Weinbaues im Ersten Weltkrieg ein. P. hat eingehende botanische Studien über die Entwicklung der Traubenbeere und über die Geschlechtsverhältnisse der Rebblüte veröffentlicht. Sein Verdienst war auch die Einführung der Bordeauxbrühe und die Bekämpfung der berüchtigtsten Weinzollklausel, mit der man den Export behinderte. Nach 42 Dienstjahren zog er nach Krems zurück. Er wurde danach zum „Wanderlehrer", der die Interessen des österreichischen Weinbaus in Vorträgen und in der Presse des In- und Auslandes vertrat.
Autor: K.-Ba.