Prillinger, Franz (1914-1993)

PRILLINGER, Franz, Dr. und Direktor der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg. * 23.2.1914 in Palterndorf, NÖ, † 3.4.1993 in Klosterneuburg. verh. 22.9.1943 mit Valerie Lust, 2 Kinder.

Nach Besuch des Bundesrealgymnasiums in Klosterneuburg studierte er ab 1933 an der Universität Wien Chemie und schloss dieses Studium als Diplomchemiker und mit der Promotion zum Dr. phil. im Juni 1939 ab. Von August 1939 bis April 1944 Kriegsdienst. Von Mai 1944 bis Mai 1945 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im I. Chemischen Universitätslaboratorium in Wien eingesetzt. Unmittelbar nach Kriegsende erhielt er eine Anstellung als Chemiker und Lehrer an der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg. 1948 wurde er zum Leiter der Abteilung Chemie bestellt. Seine Unterrichtstätigkeit konzentrierte sich auf die Chemie der Weine und Fruchtprodukte. Der begabte Chemiker Dr. Prillinger begleitete mit seinen Arbeiten die Entwicklung und die technische Verbesserung der Technologie und der Analytik von Weinen und Früchten. Allein aus seinen Veröffentlichungen in den "Mitteilungen Klosterneuburg" ist das breite Arbeitsspektrum abzulesen. Anfangs der 1950er Jahre waren es Untersuchungen über die Vergärung in Drucktanks bzw. über gekühlte Gärung, daneben aber auch sehr praxisbezogene Anleitungen für die Winzer. Es folgten Veröffentlichungen über die Mostverbesserung, bzw. über deren Auswirkungen auf Weininhaltsstoffe wie Glycerin und Fructose. Die Aromaforschung war in dieser Zeit in ihren Anfangsstadien. Ein knappes Jahrzehnt später steht die Anwendung von Konservierungsmitteln im Vordergrund und der Einsatz von Gaschromatographen bringt wesentliche Erkenntnisse über die Zusammensetzung des Aromas von Wein und von Destillaten. Seine letzte Veröffentlichung betraf die flüchtigen Inhaltsstoffe von Muskatmosten und -weinen. Nach seiner Ernennung zum Direktor der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt im Jahr 1969 konnte er seine wissenschaftliche Tätigkeit nicht mehr ausüben. In sein Direktorat fällt der Bau eines neuen Gebäudes für die Abteilung Kellerwirtschaft mit allen zeitgemäßen technischen Einrichtungen. 1975 wird ihm der Titel Hofrat verliehen, 1979 erhält er das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und tritt in den Ruhestand.

Veröffentlichungen: Mehr als 70 Veröffentlichungen über Fragen der Früchte- und Weinanalytik mit Schwerpunkt Aromaforschung.

Autor: May.