Nägler, Johann Baptist (1866-1937)

NÄGLER, Johann Baptist, Ökonomierat und Weingutsdirektor. * 27.12.1866 in Geisenheim, † 5.5.1937 in Würzburg. verh. mit Elisabeth Moosbacher, 5 Söhne, 2 Töchter.

Nach zweijährigem Besuch des Landwirtschaftlichen Instituts in Wiesbaden studierte er zwei Jahre Weinbau und Kellerwirtschaft an der Lehr- und Forschungsanstalt in Geisenheim. 1896−1904 leitete er ein Weingut in Forst/Pfalz. 1904 wurde ihm die Leitung des Bürgerspital-Weingutes in Würzburg übertragen, das er bis zu seiner Pensionierung 1932 prägte. Er hat es verstanden, das Weingut von 32 ha auf 75 ha aufzustocken, es mustergültig auszubauen und zu hohem Ansehen zu bringen. Er befasste sich besonders mit den Fragen des Weinan- und -ausbaues. Mit der Prüfung von Rieslingklonen aus allen deutschen Weinanbaugebieten schuf er die Grundlage für den noch heute bevorzugten Rieslinganbau. Sein besonderes Augenmerk galt aufgrund der großen Ausfälle durch die Reblausverseuchung um die Jahrhundertwende den Anbauversuchen mit Amerikaner-Unterlagen. Zu diesem Zweck unternahm er auch 1912 mit fränkischen Weinbausachverständigen eine Studienreise nach Österreich-Ungarn, um bei Teleki Erfahrungen zu sammeln. Näglers Hauptverdienst ist der Neubau des Zentral-Weinkellers im Bürgerspital zum Hl. Geist in den Jahren 1922/23, der als eine vorbildliche Anlage im deutschen Weinbau angesehen wurde. N. war 1911−33 Kassierer des Fränkischen Weinbauvereins und gehörte während dieser Zeit dem Vorstand des Vereins an. Er war auch lange Zeit Ausschussmitglied des Deutschen Weinbauverbandes und Mitglied verschiedener Ausschüsse der DLG. Sein Sohn, Karl Nägler, übernahm 1926 die Leitung des Juliusspitalweingutes, die er bis 1968 ausübte.

Veröffentlichungen: Nägler, J. B.: Die Weinbaustudienreise nach Österreich-Ungarn. Würzburger Generalanzeiger, vom 14.−21.10.1912.

Literatur: Unterlagen des Bürgerspitalweingutes. − Müller, K.: Weinbau-Lexikon, 1930, Verlag P. Parey, Berlin.

Autor: R.-Fri.

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