Nägler, Karl Wendelin (1903-1983)

NÄGLER, Karl Wendelin, Weinbau-Oberamtsrat, Leiter des Juliusspital-Weingutes in Würzburg. * 12.9.1903 in Forst/Pfalz, † 8.9.1983 in Würzburg. Va.: Joh. Baptist Andreas Nägler, Ökonomierat und Weinbaudirektor aus Geisenheim; Mu.: Elisabeth Mosbacher aus Forst. verh. 24.2.1930 mit Maria Scherpf aus Brückenau (1901−1979).

Nach Volksschule Besuch der Oberrealschule in Würzburg bis zur Obertertia. Anschl. ein Jahr Weinbaulehre im Weingut Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist, und ein Jahr Volontär bei der von Mumm'schen Weingutsverwaltung in Johannisberg im Rheingau, ein weiteres Jahr bei der Staatsdomäne in Eltville. 1923/24 Studium an der Lehr- und Forschungsanstalt Geisenheim, Abschluss "Staatl. Geprüfter Weinbautechniker". 1925/26 Assistent an der Preuß. Rebenveredlungsanstalt in Bernkastel-Kues. 1926−68 Leiter der Verwaltung des Juliusspital-Weingutes, das er von 66,5 ha auf 117,4 ha vergrößerte. N. vollzog die Umstellung auf Pfropfreben mit reblausresistenten Unterlagen und die Bewirtschaftung der Weinberge von reiner Handarbeit auf weitestgehenden Maschineneinsatz. Die im Krieg völlig zerstörten Wirtschaftsgebäude wurden neu aufgebaut. Konsequent verfolgte N. einen qualitätsbetonten Weinbau. Jahrelang stellte er sich dem Berufsstand zur Verfügung und arbeitete in zahlr. Organisationen mit. Er war einer der Wiederbegründer des Fränkischen Weinbauverbandes, gehörte dem Vorstand an und nahm die Aufgaben eines Schatzmeisters wahr. N. war auch Mitbegründer des Vereins für Naturweinversteigerer in Franken sowie Mitglied des Unterausschusses für Weinabsatz der DLG und ebenfalls der Weinsiegelkommission der DLG. Viele Jahre vertrat er auch den Weinbau im Vorstand des Arbeitgeber-Verbandes Bayern für Land- und Forstwirtschaft, er war Sozialrichter beim Sozialgericht in Würzburg und Mitglied der Vertreterversammlung der Landw. Berufsgenossenschaft Unterfranken. Für seine Verdienste um den fränkischen und den deutschen Weinbau wurde N. vielfach ausgezeichnet, so mit dem Bundesverdienstkreuz, der Silbernen Staatsmedaille des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und mit der Frankenwein-Medaille in Silber und in Gold des Fränkischen Weinbauverbandes.

Autor: Re.