Müller, Carl (1865-1934)

MÜLLER, Carl, Dr. phil. Dr. hc., Ökonomierat. * 1.2.1865 in Konstanz, † 4.10.1934 in Karlsruhe.

Nach der Schulzeit studierte M. an den landwirtschaftlichen Hochschulen in Stuttgart-Hohenheim und Berlin. 1889−91 war er als Landwirtschaftslehrer in Worms tätig, danach (1891−96) Vorsteher der landwirtschaftlichen Winterschule und Hauswirtschaftsschule in Alzey. 1894 promovierte er an der Universität in Jena. Ab dem Jahre 1893 bekleidete M. die Stelle eines Sekretärs des Landwirtschaftlichen Vereins für die Provinz Rheinhessen. Bereits 1896 wurde er zum Generalsekretär des hessischen Landwirtschaftsrats bestellt. 1906 wechselte er als Generalsekretär in die Dienste der Hessischen Landwirtschaftskammer. Von 1908 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1926 ist M. geschäftsführender Direktor der neugegründeten Badischen Landwirtschaftskammer in Karlsruhe. In diesem Zeitraum fungiert M. noch als Präsident des Deutschen Tabakbauverbandes sowie als stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Wein- und Obstbrenner. Alle badischen Weinbauvereinigungen schlossen sich 1913 in einem Badischen Weinbauverband, mit Sitz in Karlsruhe, zusammen. M. wurde dessen erster Vorsitzender. Er gilt auch als der Gründer der Versuchs- und Lehrgüter der Badischen Landwirtschaftskammer in Rastatt, Forchheim, Blankenhornsberg. Nachdem er sich seit Jahren zwangsläufig mit weinrechtlichen und weinbaupolitischen Problemen beschäftigte − er vertrat Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts u.a. die deutschen Interessen bei den schwierigen Handelsvertragsverhandlungen in Madrid, Paris und Rom − erlangte er dadurch das Vertrauen der Winzerschaft. Bei der rechtlichen Umstellung des vormaligen deutschen Weinbauvereins zum neuen Deutschen Weinbauverband war M. bereits maßgeblich beteiligt. So wird er 1916 bereits zum 2. Vizepräsidenten des Deutschen Weinbauverbandes gewählt und 1920 zum Präsidenten des DWV. Er verstand es, die deutschen Winzer in schwierigsten Verhältnissen zu führen. 1927 schlossen sich der 1918 gegründete Badische Winzerverband mit Sitz in Freiburg und der Badische Weinbauverband zusammen. M. wurde zum Präsidenten dieses neuen badischen Gesamtverbandes gewählt und nahm bis zum Jahre 1930 den Vorsitz ein. 1931 musste er aus gesundheitlichen Gründen sein Amt beim DWV zur Verfügung stellen. Die Ehrenpräsidentschaft des Deutschen Weinbauverbandes wurde ihm 1931 übertragen. Dr. phil. Dr. hc. Carl Müller hat sich auch schriftstellerisch dem Wein gewidmet, so u.a. mit Werbeschriften und weinbezogenen Versen.

Literatur: Der Weinbau, Weinbuch Baden-Württemberg.

Autor: Ha.

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