Metzger, Johann (1789-1852)

Johann Metzger

Stadtarchiv Weinheim

Johann Christian METZGER − Gartendirektor, Ampelograph.
* 11.10.1789 in Lahr (Schwarzwald);
† 15.9.1852 in Wildbad (Schwarzwald).
Vater: Johannes Metzger; Gärtner in Lahr;
Mutter: Maria Salome Müller.
1. Ehe: 10.11.1811 mit Lisette Hoffmann (aus Schwetzingen, † 28.5.1813); 1 Tochter.
2. Ehe: 6.3.1814 mit Wilhelmine Kiefer (aus Karlsruhe, † 22.1.1847); 1 Tochter.

Nach einer Gärtnerlehre bei Hofgärtner Schweikardt in Karlsruhe und einer Tätigkeit als Gärtner-Obergehilfe im Schlossgarten von Schwetzingen bei Gartendirektor Johann Michael Zeyher war er 1810−1811 Obergärtner beim Markgrafen Ludwig in Karlsruhe, um danach die Aufgabe eines Plantagen-Inspektors für den Pfinz-, Enz-, Kinzig- und Murg-Kreis mit Sitz in Rastatt zu übernehmen.
Am 30.11.1812 wurde er als Universitätsgärtner zum verantwortlichen Gärtner des Heidelberger Schlosses berufen.
1830 erhielt er den Titel Garteninspektor und wurde
1843 zum Großherzoglichen Gartendirektor ernannt.
1851 wurde er nach Karlsruhe berufen zur "Centralstelle des landwirthschaftlichen Vereins" mit dem besonderen Auftrag "zum Zweck der Hebung der Landwirthschaft im Großherzogthum" tätig zu sein, verbunden mit der Leitung des von Heidelberg nach Karlsruhe verlegten "Landwirthschaftlichen Versuchsgartens".
1842−1852 war er Abgeordneter der 2. Kammer des Badischen Landtages (Landstände).
Während seiner langen Heidelberger Zeit war er Mitglied der Universität, Verwalter des "Landwirthschaftlichen Versuchsgartens des Landwirthschaftlichen Vereins" in Heidelberg, Präsident der Obstbau-Sektion für die Versammlungen der deutschen Wein- und Obst-Produzenten sowie Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher bzw. berufsständischer Gesellschaften.
Er befasste sich mit zahlreichen wein- und obstbaulichen Themen, aber auch intensiv mit ackerbaulichen Fragen, z.B. dem Tabakanbau.
In seinen Veröffentlichungen zum Weinbau beschäftigte er sich auch mit den Rebsorten und leistete einen wichtigen Beitrag zu deren Bestimmung und damit zur Ampelographie.



Aus: Bauernfreund 1854

Ehrungen:
• 1833 erhielt er vom Markgrafen von Baden die Große Civilverdienst-Medaille in Gold zuerkannt.
• 1851 verlieh ihm der Markgraf in Anerkennung seiner großen Verdienste das Ritterkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen.
• Je ein Gedenkstein stehen in Heidelberg (1851) und in Unterneudorf im Odenwald (1853).

Veröffentlichungen:
• Der Rheinische Weinbau. Heidelberg 1824, 260 S.
• Babo; Metzger: Die Wein- und Tafeltrauben der deutschen Weinberge und Gärten. Mannheim 1836 und Stuttgart 1851.
Diese und weitere Veröffentlichungen – siehe Weinbibliographie [Schoene3]

Quellen und weiterführende Literatur:
• Schruft, Günter: Gartendirektor Johann Metzger (1789−1852) und der Weinbau. GGW-Schrift Nr. 137. Wiesbaden 2001.
WIKIPEDIA

Autor:
Dr. Günter Schruft, Freiburg i. Br.; Dr. Wolfgang Thomann, Ingelheim

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