Luestner, Gustav (1869-1947)

LUESTNER, Gustav, Dr. phil., ab 1908 Prof. * 8.10.1869 in Bad Ems, † 12.2.1947 in Geisenheim. verh. mit Lisbeth Birk, 2 Töchter. 2. Ehe mit Berta Gillmann.

Nach Realgymnasium Wiesbaden, Landw.-Schule Weilburg. Ab 1891 Studium an Univ. München bei Prof. Hanckel und in Jena bei Stahl. Promoviert 1897 in Jena zum Dr. phil., ist Assistent bei Prof. Stahl und wird 1897 zu Wortmann nach Geisenheim berufen. Dort wirkt er bis 1935 als Forscher und Lehrer, erhält 1900 die Pflanzenpathologische Versuchsstation, baut 1903 die meteorologische Station in Geisenheim auf und sammelt unzählige phänologische Daten. Er begann seine Tätigkeit mit Forschungen über die Traubenwickler, dann über den Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau. Er hatte ein über das Fachgebiet hinaus universelles Wissen, das er in mehr als 500 Veröffentlichungen weitergab. 1912 wurde er Kreisbeauftragter für Naturschutz, daneben 1935 Kommissar für Natur-Denkmalpflege. Er war ein hervorragender Lehrer und Pädagoge im Kolleg und auf seinen ausgedehnten Wanderungen durch die Landschaft. Selbst sehr vielseitig interessiert übertrug er seine eigene Neugier und Wissen auf die Zuhörer. Er schrieb und sprach über das, was er fand, Weinbergslagen-Namen, Grenzsteine, Geschichte und Landschaft. Der Rheingau war seine große Liebe, dem er auch in den 12 Jahren seines Ruhestandes treu blieb.

Veröffentlichungen: − und C. Seufferheld: Die Bekämpfung des Traubenwicklers ... Wiesbaden 1902 und 1904. − und E. Molz: Schutz der Weinrebe gegen Frühjahrsfröste, Stuttgart 1909. − Die Lagenamen des Rheingauer Weinbaues. Nass. Annalen, Wiesbaden 1956.

Literatur: Geisenheimer Lindenblatt 1969. Geisenheim 1872−1972, 179, 210. − F. Zweigelt, Das Weinland 1935, 233.

Autor: Tr.