Ladurner-Parthanes, Matthias (1894-1986)
Matthias LADURNER-PARTHANES – Obst- und Weinbauer, Hofbesitzer und Heimatkundler.
* 8.1.1894 in Gratsch bei Meran (Tirol);
† 25.7.1986 in Meran (Südtirol).
Ehe mit Philomena Schreyögg (aus Meran); 6 Kinder.
Dem alten Bauernadel derer von Ladurn entstammend, erblickte er auf dem Erbhof "Parthanes Unterm Berg" in Gratsch bei Meran das Licht der Welt.
Die Volks- und die Bürgerschule besuchte er in Meran.
Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges unter die Fahnen gerufen, kämpfte er als Kaiserjäger in Galizien und an der Südfront Tirols. Aus der Gefangenschaft heimgekehrt, kämpfte er in den politischen und kulturellen Bereichen weiter.
1920 wurde er als Vertreter der Bauern in den Meraner Gemeinderat gewählt und 1922 in den Ausschuss des Museumsvereins.
Mit Begeisterung und Fleiß widmete er den größten Teil seiner Arbeit der Volkskunde und dem bäuerlichen Brauchtum des Burggrafenamtes.
Schriftstellerisch begabt, verfasste er Beiträge für die wissenschaftliche Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde "Der Schlern" und für das Meraner Jahrbuch.
Als Forscher entdeckte er in einem Acker bei Algund zwei prachtvolle Menhirstatuen mit Verzierungen aus der frühen Bronzezeit. Sein Bericht über diesen Fund erregte in der Fachwelt Aufsehen.
Als Fachmann des Brauchtums in der Weinwirtschaft war er maßgebender Mitgründer des Südtiroler Weinmuseums und gehörte bis zu seinem Lebensende dessen Ausschuss an.
Ehrungen:
• 1954 ernannte ihn die Universität Innsbruck zum Ehrenmitglied.
• 1975 erhielt er vom Südtiroler Kulturinstitut den Walther-von-der-Vogelweide-Preis.
• Ehrenmitglied des Südtiroler Bauernbundes.
• Inhaber des Goldenen Verdienstkreuzes des Landes Tirol.
Veröffentlichungen:
• Er schrieb die Geschichte des Algunder Schützenhauptmannes Peter Thalguter, eines der Getreuen Andreas Hofers.
• 1960 erschien sein Buch "Die Ladurner zu Ladurn", ein 5.011 Personen und Schicksale umfassender Bericht über bäuerliche Familien und Gehöfte im Vinschgau und Burggrafenamt.
• Sein volkskundlich bedeutendstes Werk ist die Schilderung der Arbeit und der Geräte der Weinbauern in Südtirol in Wort und Bild von 1972: "Vom Perglwerk zur Torggl. Arbeit und Gerät im Südtiroler Weinbau"; Schoene Nr. 9722 und Schoene Nr. 22901
Diese und weitere Veröffentlichungen – siehe Weinbibliographie [Schoene3]
Quellen und weiterführende Literatur:
• "Der Schlern", Monatsschrift für Volks- und Heimatkunde, Verlag Athesia, Bozen, Jg. 1960, Heft 6, S. 147−148.
• Aufzeichnungen der Familie.
• WIKIPEDIA
Autor:
Dr. Hermann Frass, Bozen, Italien