Landesvatter, Karl Philipp (1929-2005)
LANDESVATTER, Karl Philipp, Dipl. Weinbauinspektor, Landwirtschaftsoberamtsrat. * 4. 6. 1929 in Widdern/Jagst, † 20. 4. 2005 in Karlstadt/M. verh. mit Gerda Runge, 4 Söhne, 1 Tochter. Die Eltern waren Bauern und Häcker (Winzer).
Nach dem Abitur am Gymnasium in Buchen/Odenwald im Jahre 1950 folgten Lehr- und Wanderjahre von 1951 bis 1960: Lehre im Sturmfelderschen Weingut 1951 bis 1952, Besuch der Weinbauschule Weinsberg 1952 bis 1953, Unterverwalter im Gräflich Eltz'schen Weingut in Eltville 1954 bis 1955, Tätigkeit im elterlichen Betrieb in Widdern. 1956 bis 1957, Studium an der Lehr- und Forschungsanstalt Geisenheim von 1958 bis 1960. Im Jahre 1964 absolvierte er die 2. staatliche Fachprüfung zum Diplomierten Weinbauinspektor. Ab dem 1. März 1960 war L. Mitarbeiter bei dem mit dem planmäßigen Wiederaufbau des fränkischen Weinbaus beauftragten Bezirksfachberaters Josef Weiß bei der Regierung von Unterfranken in Würzburg. Nach dem Ausscheiden von J. Weiß umfasste sein Aufgabengebiet die verwaltungsmäßige und fachlich beratende Durchführung der Rebflurbereinigung von rd. 3.000 Hektar. In den Teilnehmergemeinschaften und bei den Winzern war er wegen seiner Fachkompetenz und seiner auf Gerechtigkeit und Ausgleich bedachten Aufgabenerfüllung sehr geschätzt. Auch engagierte er sich bei der Berufsausbildung der Winzer. Von 1971 bis 1992 war er Mitglied der Kommission zur Qualitätsweinprüfung und in dieser Zeit Stellvertreter des Leiters der Prüfstelle. Von 1967 bis 1993 gehörte er der Weinsiegelkommission an, war von 1975 bis 1993 Prüfer bei der DLG Bundesweinprämierung und bis 1996 auch Prüfer bei der Fränkischen Weinprämierung. In allen diesen Gremien wurde er wegen seiner guten Probe und seinem ausgewogenen Urteil sehr geschätzt. Er gehörte zu den sieben ausgesuchten Prüfern, die ihren großen Erfahrungsschatz zum "Großen DLG-Preis Extra" einbrachten. Viele Weinseminaristen, die er durch das Frankenland führte, überzeugte er durch sein umfangreiches Wissen über Land und Leute und seine stete Hilfsbereitschaft. Seine Leistungen wurden mit der "Frankenweinmedaille in Silber" des Fränkischen Weinbauverbandes und mit der "DLG-Mitarbeitermedaille in Silber" gewürdigt.
Autor: R.-Fri.