Kiefer, Wilhelm (1931-2001)
KIEFER, Wilhelm, Dr. agr. Professor an der Forschungsanstalt und Fachhochschule in Geisenheim, Honorarprofessor an der Universität Gießen (1978). * 1.5.1931 in Mommenheim, Rheinhessen, † 6.12.2001 in Geisenheim. Va.: Adam, Landwirt;(1902−1966); Mu.: Anna geb. Berkes (1903−1979).verh. 1960 mit Rita, geb. Wucherpfennig, 2 Töchter, 2 Söhne.
Nach dem Abitur studierte K. zunächst von 1950−52 an der Universität Mainz. Es schloss sich eine Landwirtschaftliche Lehre mit Gehilfenprüfung an. Danach studierte er Agrarwissenschaften an der Universität Gießen. Zur weiteren Vertiefung und Spezialisierung legte er 1957 an der Lehr- und Forschungsanstalt in Geisenheim das Examen als Staatl. geprüfter Weinbau-Techniker ab. Mit dieser umfassenden Ausbildung arbeitete K. 1957−64 als wissenschaftlicher Assistent in Geisenheim am Institut für Betriebs- und Wirtschaftslehre. Während dieser Zeit konnte er 1960 an der Universität Gießen zum Dr. agr. promovieren. 1964 wurde ihm die Leitung des neu gegründeten Instituts für Weinbau in Geisenheim übertragen. Schwerpunkte seiner Arbeiten waren Fragen der Erziehungsformen der Reben mit dem Ziel der Ertragssicherung und Qualitätssteigerung, damit verbunden die Frage der Beziehung von Menge und Güte. In den letzten Jahren kam ökologisch orientierte Bewirtschaftung hinzu. Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit richtete er 1964 die jährlichen Tagungen für Betriebsleiter, die sich über all die Jahre großen Zuspruchs erfreuten, ein. Die breite Wissenschaftspalette ermöglichte ihm, 25 Dissertationsthemen, die in Verbindung mit der Universität Gießen zur Promotion führten, zu vergeben. Im Rahmen der Lehrtätigkeit an der Fachhochschule im Fachbereich Weinbau- und Getränketechnologie betreute er über 105 Diplomanden. 1972 erhielt K. einen Lehrauftrag für Weinbau von der Universität Gießen. Das führte 1978 zur Ernennung zum Honorarprofessor. K. war von den Studenten geschätzt und von der Praxis immer wieder als zuverlässiger Berater gefragt. In über 120 Veröffentlichungen und über 200 Vorträgen gab er sein Wissen, das er auch auf vielen Auslandsreisen gewonnen hatte, weiter und prägte so eine ganze Generation. 1991 erhielt er vom Tengelmann-Forum für sein Projekt "Grüner Wingert" den Umweltpreis. K. war seit 1964 Mitglied des Ausschusses für Technik im Weinbau (ATW). 1972−92 gehörte er dem Vorstand an und zeichnete 1969−92 für die Beilage "Technik im Weinbau" verantwortlich. Die DLG ehrte ihn 1991 mit der Max-Eyth-Gedenkmünze in Silber. Sein plötzlicher und unerwarteter Tod beendete ein erfülltes Leben, in dem er noch gern seine Forschungsergebnisse zur Menge-Güte-Beziehung niedergeschrieben hätte.
Literatur: Persönlich gut bekannt. Rücksprachen mit der Familie.
Autor: Cl.