Kielhöfer, Erwin (1899-1991)
KIELHÖFER, Erwin, Dr. phil. * 29.9.1899 in Schwegenheim/Pfalz, † 13.1.1991 in Prien/Chiemsee. verh. mit Ute Schorndorff.
Der gebürtige Pfälzer studierte, nach Schulausbildung mit Abitur in Speyer, in Würzburg, Heidelberg und Berlin Chemie und promovierte 1923 in Berlin-Dahlem zum Dr. phil. 1933 legte er an der TH Dresden noch die Staatsprüfung für Lebensmittelchemiker ab. 1924 war er Wiss. Assistent bei Schätzlein in Neustadt a. d. W. 1926 erhielt er einen Ruf nach Trier an die damalige Prov.-Lehr- und Versuchsanstalt für Wein-, Obstbau und Landwirtschaft, wo er ein weinchemisches Labor einrichtete, das 1937 zum Weinforschungsinstitut wurde. Nach dem Krieg 1939−45 betrieb er zuerst den Wiederaufbau des zerbombten Instituts zu einer modern eingerichteten Forschungsstätte. Die folgenden Jahre waren mit önologischer Forschung ausgefüllt, den Fortschritten der Wein-Kellerwirtschaft sowie den aktuellen Problemen der Weinbereitung. Sein Wissen legte er in fast 200 Veröffentlichungen nieder, so über die Entkeimungsfiltration, den Zuckerrest im Wein, die Restzuckerspindel für den Gärstopp, die Eiweißstabilisierung, die biologische Stabilisierung mit Pyrokohlensäurediäthylester bei der Flaschenfüllung, die Anwendung der Ascorbinsäure, die Doppelsalz-Entsäuerung u.a.m. K. war Mitglied des Bundesausschusses für Weinforschung, war federführend für Kellerwirtschaft im Forschungsring des Deutschen Weinbaues und wurde kurz vor dem Ruhestand "korrespondierendes Mitglied" der Italienischen Akademie des Weines und der Rebe in Siena. 1964 trat er in den Ruhestand, den er in Prien bis zu seinem 91. Lebensjahr erlebte.
Veröffentlichungen: Kielhöfer, E.: Moderne Kellertechnik, Stuttgart 1937, 79 S. (Grundlagen und Fortschritte in Garten- und Weinbau).
Literatur: Würdig, G.: Deutscher Weinbau 1964, 930. − Weinwissenschaft 1964, 597.
Autor: Tr.