Kober, Franz (1864-1943)

KOBER, Franz, Ingenieur, Reg.-Rat, Hofrat. * 12.4.1864 in Simonsfeld, Niederösterreich, † 19.6.1943 in Klosterneuburg. Va.: Mathias Kober, Lehrer in Simonsfeld; Mu.: Theresia Haller aus Simonsfeld. verh. 8.7.1889 in Klosterneuburg mit Emilie Voglmayer, 4 Töchter.

Volksschule in Simonsfeld, anschließend Sängerknabe im Chorherrenstift Klosterneuburg. Mit Abschluss der 6. Kl. der Mittelschule Besuch des k. u. k. Oenolog. und Pomol. Instituts in Klosterneuburg. Abschluss des Studiums mit Lehramtsprüfung für Weinbau, Kellerwirtschaft und Obstbau an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Vorübergehende Tätigkeit in den Wirtschaftsbetrieben der Zeitschrift "Die Weinlaube" in Klosterneuburg. Anschl. Rebgärtner im Dienste des rumän. Ackerbauministeriums. 1893 Übernahme in den Staatsdienst (Reblausbekämpfung mit Sitz in Klosterneuburg). 1919 Versetzung in das Ministerium als Weinbaureferent (Nachfolger von Portele), Ernennung zum Reg.-Rat. 1923 Hofrat; 1926 Versetzung in den Ruhestand. Kobers großes Verdienst liegt in der Selektion der "Kober 5 BB" aus Unterlagsreben (Berl. × Rip. Kreuz. von Teleki), die von der Fa. Teleki aus Ungarn geliefert worden waren. K. gab Anleitungen zur Behandlung verseuchter Altkulturen mit Schwefelkohlenstoff (Kulturalverfahren). Er erfand einen Injektor (patentiert), um flüssigen Schwefelkohlenstoff dosiert in den Weinbergsboden zu bringen. Er propagierte das Vortreiben der Pfropfreben in Vortreibhäusern und empfahl Pappschirme zum Schutz gegen Maifröste. K. wurden zahlr. Ehrungen zuteil. So Ehrenbürgerschaften, Wegbezeichnungen in Wiener Neustadt und in Klosterneuburg. An hohen Auszeichnungen sind zu nennen: Das goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich (1926), die Babo-Medaille (1929), die Paul-Vetter-Medaille (1929) und die Johann-Rasch-Medaille (1934). 1984 wurde K. mit einer Bronzetafel am Institutsgebäude für Kellerwirtschaft in Klosterneuburg ein Denkmal gesetzt.

Veröffentlichungen: Über das Vortreiben veredelter Reben, Wien 1910. − Schlüssel zur Lösung der Rebenhybridenfrage für Kalkböden in Österreich, Wien 1910. − Urteile aus der Praxis über Berlandieri- und Rupestris-Hybriden, Wien 1911. − Mitarbeit am Handbuch für Weinbau und Kellerwirtschaft (Babo-Mach) 4. Aufl., Berlin, 1923.

Literatur: F. Zweigelt: Hofrat Kober zum Gedächtnis. "Das Weinland", Wien, 1943. − W. Bauer: Gedenktafeln für Ing. F. Kober und F. Reckendorfer. 11. Österr. Weinbaukongreß, Wien 1984. − W. Bauer: Wer war Franz Kober? Amtsblatt der Stadt Klosterneuburg, 1989.

Autor: W.-Ba.

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