Kerner, Johann Simon von (1755-1830)

Johann Simon KERNER
ab 1812: Johann Simon von KERNER – Botaniker, Hofrat.
* 25.2.1755 Kirchheim unter Teck;
† 13.6.1830 Stuttgart.
Vater: Johann Michael Kerner (1730–1798; herrschaftlicher Gärtner);
Mutter: Salome Kettenacker (1726–1796; aus Schanbach bei Esslingen).
Ehe mit Joh. Christiana Friederike Walz (1760–1841; Tochter von Christian Frdr. Walz, Wundarzt in Stuttgart, und Anna Veronica Ebert); 1 Sohn, 3 Töchter.

Er besuchte ab 1770 die Hohe Karlsschule in Stuttgart;
1780 wurde er dort Lehrer der Botanik und Pflanzenzeichnung.
1786 erhielt er den Titel "Hofrat von Württemberg und Zweibrücken".
1792 wurde er Assessor der ökonomischen Fakultät und
1794 Dekan der Hohen Karlsschule in Stuttgart. Einer seiner bedeutendsten Schüler war Georges Cuvier.
Nach Auflösung der Hohen Karlsschule 1794 wurde er Aufseher über das Pflanzenkabinett und den Botanischen Garten des württembergischen Herzogs.
Seine umfassenden botanischen Kenntnisse und hervorragenden zeichnerischen Fähigkeiten führten zu zahlreichen systematischen Beschreibungen mit von ihm gezeichneten Tafeln.
Alexander v. Humboldt wollte ihn wegen seiner Artenkenntnis auf seine Reise um die Welt mitnehmen. Für den Weinbau wichtig ist seine einmalige farbige Darstellung von Traubensorten seiner Zeit.

Ehrungen:
• 1812: Verleihung des Ritterkreuzes des Civil-Verdienstordens und Erhebung in den persönlichen Adelsstand.
• Nach ihm ist die Gattung Kernera Medicus (Kugelschötchen) in der Familie der Kreuzblütler benannt.

Veröffentlichungen:
Er war der Herausgeber vieler illustrierter Werke, deren Bilder meist von ihm selbst gezeichnet und gestochen wurden, darunter:
• Le raisin: ses espèces et varietés dessinées et colorées d’après nature. Stuttgart 1803−1815. Erster deutscher Sammelband mit 140 ausgezeichnet bebilderten Rebsorten.
• Spezielle botanische Beschreibungen, wie einer Flora von Stuttgart und von Württemberg, 1786.
• Beschreibung und Abbildung der Bäume ... 1783–1792.
• Giftige und eßbare Schwämme ... 1786.
• Abbildung aller oekonomischen Pflanzen. 1786–1796. 8 Bd. mit 800 Kupferstichen.
• Hortus semper virens ... 1795–1830.
• Deutschlands Giftpflanzen ... 1798.
• Genera plantarum selectarum specierum iconibus illustrata. 1811–1828.

Quellen und weiterführende Literatur:
• Vogellehner, D.: Kerner, Johann Simon von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB), Bd. 11, 1977, S. 529.
WIKIPEDIA

Autor:
Dr. Günter Schruft, Freiburg

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