Kern, Karl Christian (1877-1954)
KERN, Karl Christian, Weingutsbesitzer. * 24.7.1877 in Derdingen/Württemberg, † 5.8.1954 ebd. Va.: Jakob Philipp Kern; Mu.: Elisabeth Niedermann. verh. 1907 mit Emma Vögele, 4 Kinder. Vorfahren waren Weingärtner, Landwirte und Handwerker.
1883−91 Besuch der Volksschule, danach Mitarbeit im Weinbau und in der Landwirtschaft. 1895−97 Besuch der Königlichen Weinbauschule Weinsberg. 1898−99 Militärzeit. Vom 15.10.1899−31.1.1910 Verwalter des Dr. Deinhardschen Weingutes in Deidesheim/Pfalz. Er setzte sich bei der Peronosporabekämpfung für die Behandlung der Unterseiten der Rebblätter ein. Ab 1910 Aufbau eines eigenen Weinbaubetriebes in Derdingen, 1919/20 Errichtung neuer Gutsgebäude. K. stellte sich in vielfältiger Weise dem Berufsstand zur Verfügung. So war er in den 20er und 30er Jahren Vorsitzender des örtlichen Obstbauvereins, stellvertr. Vorstand bei der Zentralstelle für Landwirtschaft in Stuttgart sowie im Beirat der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Obst- und Weinbau in Weinsberg. K. war auch Mitglied des Finanzgerichts in Stuttgart, Ausschussmitglied im Württembergischen Weinbauverein und Bezirksbauernobmann im Oberamt Maulbronn. 1930 war er Initiator und Gründungsmitglied der Weingärtnergenossenschaft Derdingen. Als Aufsichtsratsvorsitzender besorgte er den Aufschwung des heimischen Weinbaus. 1934/35 veranlasste er die Rebflurneuanlage Hagenrain und Bergwald sowie die Neuordnung der vorhandenen Rebflächen. 1939 richtete er eine Gutsweinstube mit Weinverkauf als "Kernles-Tee" ein. K. hatte 1945 mit 12 ha das größte private Weingut in Württemberg. 1951 war er noch einmal Mitinitiator der 2. Rebflurbereinigung. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied des Württembergischen Weinbauverbandes ernannt.
Literatur: Auskünfte der Angehörigen.
Autor: Ha.