Höfer, Josef (1918-1971)
HÖFER, Josef, Dr. agr., Dipl.-Landw. * 12.3.1918 in Dorn, Kreis Altenkirchen, † 13.5.1971 in Burg Layen. verh. 1947 mit Maria Mayer, 3 Töchter, 2 Söhne.
Nach dem Besuch der Volksschule in Mittelhof/Westerwald, dem Abschluss der mittleren Reife in Wissen, der landwirtschaftlichen Lehre in Rees/Niederrhein erfolgte 1938 die Einberufung zum RAD und daran anschließend der Militärdienst. Der Krieg führte H. 1940 nach Frankreich, 1941 nach Afrika. Wegen einer schweren Infektionskrankheit wurde er aus dem Militärdienst entlassen und besuchte anschließend die höhere Landbauschule in Ettelbrück, die er 1943 als "Staatlich geprüfter Landwirt" verließ. Anschließend studierte er Agrarwissenschaft in Hohenheim und Bonn und legte 1947 an der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität die Diplom-Prüfung ab. Im gleichen Jahr heiratete er und leitete seit diesem Zeitpunkt das Weingut Schlossmühle in Burg Layen, das seit 1775 in Familienbesitz steht. Ganz intensiv befasste sich Höfer nun mit Fragen des Weinbaus. Er vergrößerte den Betrieb, modernisierte die Kellerwirtschaft und war aufgeschlossen für Neuerungen im Rebanbau. 1954 erfolgte die Promotion. Seine Dissertation trug den Titel "Die landwirtschaftliche Arbeitsverfassung im Kreis Kreuznach, ihre Formen und Probleme". Großes Interesse widmete H. dem Streben nach Qualität der Weine. So war er ein Vorkämpfer und Verfechter der Einführung des Weinsiegels an der Nahe. Damit sollten dem Verbraucher objektive Kriterien beim Weineinkauf ermöglicht werden. Gleiches Engagement entfaltete er in Bezug auf die Teilnahme der flaschenweinvermarktenden Weinbaubetriebe bei der regionalen und Bundesweinprämiierung. Aktiv hat sich H. auch in den Dienst der Rebzüchtung im Weinbauversuchsring "Untere Nahe" gestellt und durch Anlage vieler Praxisversuche und Bereitstellung der Ergebnisse zur Anerkennung wertvoller Rebsorten beigetragen. Seit 1964 war er Vorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes an Nahe und Glan. Engagiert hat er sich im Anbaugebiet für die Spezialisierung der damals meist vorherrschenden landwirtschaftlich-weinbaulichen Gemischtbetriebe und den Ausbau der Flaschenweinvermarktung eingesetzt. Im Zusammenhang mit der Diskussion um das neue Deutsche Weingesetz von 1971 hat er sich im Deutschen Weinbauverband aktiv eingebracht und dabei auch die Belange des Anbaugebiets nicht aus den Augen verloren. Mit seinem frühen Tod hat das Anbaugebiet Nahe eine engagierte und weitblickende Persönlichkeit verloren.
Literatur: Informationen von Familie und Weinbauverband Nahe.
Autor: Stu.