Husfeld, Bernhard (1900-1970)
Bernhard HUSFELD – Dr. Dr. h.c., Direktor, Professor.
* 9.5.1900 in Berlin;
† 2.3.1970 in Edenkoben.
Vater: (Kaufmann).
1918−1922 Studium der Agrarwissenschaft an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin.
Anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitskreis von Prof. Dr. Erwin Baur, der ihm die Aufgabe stellte, die Erkenntnisse der Vererbungslehre in die Rebenzüchtung umzusetzen. Das Ziel waren leistungsfähige pilzresistente Reben.
Er folgte Prof. Baur in das Kaiser-Wilhelm-Institut für Züchtungsforschung nach Müncheberg, wo er bald eine Abteilung übernahm. Daraus ging später das Kaiser-Wilhelm-Institut für Rebenzüchtungsforschung hervor, das er 1943–1946 leitete.
1932 konnte er an der Universität Gießen mit einer Arbeit über die Züchtung plasmopara-widerstandsfähiger Reben promovieren. Bereits mit dieser Arbeit legte er die Grundlagen für die spätere erfolgreiche Arbeit.
1947 gelang es ihm, mit den am Kriegsende in Sicherheit gebrachten Kreuzungen die Züchtungsarbeit auf dem Geilweilerhof fortzusetzen. Aus diesen Arbeiten gingen die pilzwiderstandsfähigen Neuzüchtungen Aris, Castor, Pollux und Siegfriedrebe hervor.
1952 wurde er zum Mitglied der "Accademia Italiana delle vita e del vino" in Siena ernannt.
1952 wurde ihm die Leitung des Arbeitskreises Rebenzüchtung beim Forschungsring des Deutschen Weinbaus übertragen.
1961 erhielt er einen Lehrauftrag für Weinbau und Rebenzüchtung an der Justus-Liebig-Universität Gießen und wurde dort 1963 zum Honorar-Professor ernannt.
Ehrungen:
• 1965: Ehrendoktorwürde der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Hohenheim.
• 1965: "Diplome Viticole der Association des Vignerons des Cotes du Rhône" in Anerkennung seiner züchterischen Leistungen.
Veröffentlichungen:
• Husfeld nahm schon früh Aufgaben als Schriftleiter der Periodika "Der Züchter", Zeitschrift für Züchtung, Reihe A, "Pflanzenzüchtung und Fortschritte der Landwirtschaft" wahr.
• 1957 konnte er erstmals die Fachzeitschrift "Vitis − Berichte über Rebenforschung" herausbringen.
• Beliebt waren seine Tagungen und Kolloquien. Eine Übersicht über seine zahlreichen Veröffentlichungen enthält Vitis Reg. H. 9, Band 1970, S. 3−4.
Weitere Veröffentlichungen – siehe Weinbibliographie [Schoene3]
Quellen und weiterführende Literatur:
• Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Husfeld − 9.5.1900−2.3.1970;
• Fuchs, W. H.: In memoriam Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Husfeld. Beide in: Vitis Reg. H. 9, Band 1970, S. 1−6.
• Alleweldt, G.: Nachruf für Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Husfeld. In: Der Deutsche Weinbau. 9/1970, S. 338.
• Das Weinblatt 1970, S. 174.
• Kern, E.: Wegbereiter des pfälzischen Weinbaus [Berhard Husfeld u.a.]. In: Rheinpfalz, Weinpfalz. Neustadt a.d. Weinstraße 1979, S. 181-194. Schoene Nr. 1451
• Alleweldt, G.: Die Geschichte der Resistenzzüchtung von Reben in Deutschland - eine Erinnerung an B. Husfeld. In: Geilweilerhof aktuell. 2000.
• Bernhard Husfeld zum 100. Geburtstag am 9. Mai 2000. Eine Dokumentation der Rebenzüchtertagungen am Geilweilerhof 1950–2000. Siebeldingen 2000. Schoene Nr. 15096
• WIKIPEDIA
Autor:
Prof. Dr. Paul Claus, Geisenheim; Dr. Wolfgang Thomann, Ingelheim