Hau, Johann Baptist (1782-1858)
HAU, Johann Baptist, Weingutsbesitzer und Bürgermeister. * 14./15.8.1782 in Neumühle/Breisach, † 26.12.1858 in Breisach. verh. 1886 mit Trude Marie Sartori aus Endingen/Kaiserstuhl, 3 Töchter, 6 Söhne.
H. besuchte das Gymnasium, anschl. absolvierte er eine kaufm. Lehre. Es folgten zeitweise Aufenthalte in Frankreich und in der Schweiz. Ab 1805 wohnhaft in Altenbreisach. In Abwesenheit und ohne sein Wissen wurde er zum Bürgermeister von Breisach gewählt. Als guter Kaufmann verfügte er über einen größeren Besitz von Liegenschaften und galt daher als vermögend. Über seine weinbauliche Betätigung führte er ab 1807 ein Hausbuch mit genauen Aufzeichnungen. Erfolgreiche Rebneupflanzungen auf dem Vulkangestein am Kaiserstuhl 1815 durch den Ihringer Oberwund- und Hebarzt J. Lydtin veranlassten ihn zum billigen Erwerb von steinigem Gelände zur Eignungsprüfung von Edelsorten. Laufend vermehrte er seinen Besitz durch Zukauf im westl. Kaiserstuhl. 1834 hatte er bereits 19 Edelsorten im Anbau, u.a. "Schwarzer" Burgunder, Weißer Burgunder, Ruländer, Muskateller, Traminer, Riesling und Silvaner. Er erzielte hohe Mostgewichte um 100° Oechsle und somit hohe Weinqualitäten, die er in einem Keller in Breisach ausbauen ließ. Obwohl er hohe Preise forderte, hatte er einen guten Absatz auch in das Ausland, sogar nach Übersee. H. ist in die Geschichte als der Begründer des Kaiserstühler Qualitätsweinbaus eingegangen.
Literatur: Nach Unterlagen des Verfassers. Handgeschriebenes Tagebuch von Johann Baptist Hau (im Familienbesitz).
Autor: Gö.