Gesellschaft für Geschichte des Weines

Glock, Karl-Heinz (1929-2002)

GLOCK, Karl-Heinz, Leiter des Weingutes Prinz von Hessen (1969−1994). * 18.6.1929 in Bingen am Rhein, † 7.10.2002 in Rüdesheim-Eibingen. Va.: Karl Glock, 1879−1954; Mu.: Maria Glock geb. Hönig. verh. 22.8.1957 mit Gretel Schwarzkopf, 2 Töchter, 2 Söhne.

Nach dem Besuch der Realschule in Rüdesheim schloss sich eine landwirtschaftliche Lehre an. Es folgte der Besuch der Höheren Landbauschule in Brühl am Niederrhein. Nach kurzer beruflicher Praxis studierte er an der Lehr- und Forschungsanstalt für Wein- Obst- und Gartenbau in Geisenheim Weinbau und Kellerwirtschaft. Das Diplom war die Grundlage seiner weiteren beruflichen Entwicklung. Reiche Erfahrung konnte er als Betriebsleiter beim Weingut Germann in Baden und im Rheingau 1954−69 beim Weingut Langwerth v. Simmern in Eltville sammeln. 1969 wurde ihm die Nachfolge von Heinz Scheu als Leiter des damaligen Landgräflich Hessischen Weingutes in Johannisberg übertragen. In den folgenden Jahren konnte er die Rebfläche des Weingutes von etwa 10 ha auf ca. 50 ha erweitern, wobei er beim Ausbau, insbesondere auch der Verwaltung und des Absatzes der Weine, tatkräftig von seiner Familie unterstützt wurde. Anfang der 90er Jahre wurde aus Gründen einer besseren Vermarktung, besonders im Ausland, eine Umbenennung in "Weingut Prinz v. Hessen" vorgenommen. G. war kontaktfreudig und für den Berufsstand aufgeschlossen, was dazu führte, dass ihm 1979−1991 der Vorsitz in der Vereinigung der Johannisberger Weinkritik übertragen wurde. Bei der Gründung des Rheingauer Weinkonvents e.V. 1971 war er von Anfang an dabei. 1973 wurde er in das Kapitel (Vorstand) gewählt. 1990 wurde ihm die Nachfolge von Dr. h. c. Josef Staab als Kapitelältester (Vorsitzender) angetragen, eine Aufgabe, die er mit voller Hingabe bis zum Jahre 2002 ausfüllte. Dazu gehörte auch die Ausrichtung des 25-jährigen Jubiläums im Jahr 1996. Nach seinem Rücktritt wurde er 2002 zum Ehrenmitglied ernannt. G. gehörte auch von 1988 bis 1999 dem Aufsichtsrat der Rheingauer Volksbank in Geisenheim an, wo er mit Erfolg die Entwicklung begleitete. Er war auf Grund seiner großen Erfahrung ein gern gesehener Kollege und Ratgeber, der es verstand, mit seiner ruhigen, aufgeschlossenen Art die Belange des Rheingauer Weinbaus mit Erfolg zu vertreten.

Autor: Cl.