Gibbert, Paul (1898-1967)
GIBBERT, Paul, Dipl.-Volkswirt, Weingutsbesitzer, MdB, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Nassau. * 26.11.1898 in Moselkern, † 30.12.1967 ebd. Va.: Josef Gibbert, Lehrer in Moselkern; Mu.: Katharina Nahlbach. verh. 1926 mit Luzia Pitsch aus Moselkern, 2 Töchter, 3 Söhne.
Nach dem Besuch der Volksschule Wechsel zum Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Trier, Abitur 1916. 1916−18 Teilnahme am 1. Weltkrieg. 1919−23 Studium der Volkswirtschaft an der Universität Köln. Anschließend Übernahme des elterlichen Gemischtbetriebes, den er als praktizierender Landwirt und Winzer weiter ausbaute. Schon früh (1925) war er Mitglied in der Zentrumspartei und ehrenamtlich in Berufs- und Genossenschaftsorganisationen tätig, von 1929 Mitglied des Gemeinderates, des Kreistages und 1931−33 Mitglied des Reichstages. Nach dem Zusammenbruch war er erneut im Kreistag Cochem, 1945−49 Mitglied der Beratenden Landesversammlung und im Landtag Rheinland-Pfalz und 1949−67 als CDU-Abgeordneter Mitglied des Bundestages, wo er besonders die Belange des Weinbaues vertrat. Beim Wiederaufbau der bäuerlichen Selbstverwaltung wirkte er maßgeblich mit. 1946 erfolgte die Gründung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Nassau, deren Präsident er von 1946−67 war. Außerdem war er Mitglied des Präsidiums des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Vizepräsident des Deutschen Weinbauverbandes und gehörte dem Zentralausschuss der Deutschen Landwirtschaft und dem Gesamtausschuss der DLG an. Er setzte sich intensiv für die zahlreichen Klein- und Mittelbetriebe ein, die Steigerung der Produktivität der Weinbaubetriebe, die Förderung des Winzergenossenschaftswesens und der Weinqualität. Auf den Gebieten der Steuerpolitik, der Weingesetzgebung, der Wirtschafts- und Handelspolitik lagen seine Schwerpunkte bei der Arbeit im Bundestag. 1955 wurde ihm das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Literatur: Nach Auskünften der Familie.
Autor: Fa.