Fleischmann, Johann Martin (1750-1831)
FLEISCHMANN, Johann Martin, 1775 Oberlandweinmeister * um 1750, † 1831.
Der Oberlandweinmeister verwaltete, beaufsichtigte und kontrollierte die fiskalischen Weinberge. F. war Initiator und erster Direktor der am 18. Oktober 1799 in Meißen gegründeten Kurfürstl. (ab 1806 Königl.) Sächs. Weinbaugesellschaft. Sie machte sich zur Aufgabe, einen Beitrag zur Förderung des deutschen, nicht nur des sächs. Weinbaus zu leisten, wie der Name der gesellschaftseigenen Reihe "Beiträge zur Beförderung des Teutschen Weinbaues" verrät, die 1800−26 erscheinen, 5 Bände in 4 Heften je Band. 1809 pachtet die Gesellschaft den königl. "Fürstenberg" in Meißen, um einen Beispielsweinberg einzurichten. 1811 wird auf dem Fürstenberg eine Winzerschule gegründet, die in 4-jähriger kostenloser Ausbildung Winzer für den fiskalischen Weinbau ausbildet. Damit ist sie die erste in Deutschland, die eine systematische Ausbildung für Winzer einführt. Sie scheitert später an der mangelnden staatlichen Begleitung und der abnehmenden Bedeutung des sächs. Weinbaus. 1826 entwickelt die Gesellschaft unter Oberforstm. von Bredow einen Mostmesser, der als Senkspindel die Bezugsbasis Lot Zucker/Dresdner Kanne besitzt. Die Entwicklung liegt kurz vor der von Ferdinand Oechsle. 1825 scheidet F. als Direktor aus. Mit seinem Wirken hat sich F. Verdienste um den sächsischen, ja, dem deutschen Weinbau erworben.
Veröffentlichungen: Beiträge zur Beförderung des Teutschen Weinbaues. Herausg. von der Chur=Sächsischen Weinbaugesellsch., Meissen, gedr. in der Klinkichtschen Buchdruckerei, 1800−26, 5 Bände zu 4 Heften.
Literatur: Sächs. HStA Confirmationes in genere de ao 1801, CL VIII, 2365 − Sächs. HStA Min. d. Inn. Nr. 2052, Die Weinkultur betr. 1841−46, S.27 − Verschied. Hefte d. Beiträge z. Beförderung d. Teutschen Weinbaues − Ulrich, G. unveröffentl. Manuskript 200 Jahre Sächsische Weinbaugesellschaft 1799−1999.
Autor: Ul.