Fuhr, Heinrich (1870-1958)
FUHR, Heinrich, Direktor der LLVA in Oppenheim von 1901−1933. * 11.3.1870 in Schwarz, Kreis Alsfeld, † 11.2.1958 in Jugenheim, Bergstraße.
Nach Abitur im Jahre 1889 studierte er in Halle/Saale Landwirtschaft, 1895 Examen mit Befähigung zum Lehramt. Landwirtschaftslehrer an der Landw. Schule in Mainz. 1898 Fachlehrer an der Großherzoglichen Wein- und Obstbauschule in Oppenheim. 1901 mit der Wahrnehmung der Geschäftsführung des Direktors beauftragt. Ende 1902 Ernennung zum Direktor. F. leitete die Anstalt bis zu seiner Pensionierung 1933. Über die Schule hinaus galt seine Arbeit vor allem der Reblaus- und Peronosporabekämpfung. 1906 gründete er einen Frostwarndienst und 1907 einen Rebschutzdienst, der Vorbild für alle deutschen Weinbaugebiete wurde. Die von ihm gezüchtete Unterlage SO4 = Vitis berlandieri × Vitis riparia Selektion Oppenheim 4, ist zu einer der beliebtesten Unterlagen im deutschen Weinbau geworden. Besondere Verdienste erwarb sich F. auch mit der Errichtung des Unterlagsschnittgartens in Heppenheim. Auf seine Initiative konnte am 2.8.1903 die Vereinigung der Ehemaligen Oppenheimer Schüler gegründet werden. 1904−10 nahm er zusätzlich die Aufgaben eines Generalsekretärs des Deutschen Weinbauverbandes wahr. In Anerkennung seiner Verdienste um die Weinbauschule wurde er 1908 zum Ökonomierat und 1927 zum Oberstudiendirektor ernannt. 1931 Ehrenmitglied des DWV.
Veröffentlichungen:
• Hessens Weinbau. In: Rheinischer Beobachter, 6. Berlin 1927, S. 317−319.
• Der Hessische Weinbau mit Abb. Offizielle Festschrift zum 37. Deutschen Weinbaukongreß in Bingen am Rhein 1931, S. 23−26.
Quellen:
• Förster, Frank: 90 Jahre Oppenheimer Drahtrahmen - die Voraussetzung für den 'mechanisierten Weinberg'. In: Deutsches Weinbau-Jahrbuch 1998. 49. Waldkirch i.Br. 1997, S. 43-48, mit Abb.
• Unterlagen des Verfassers.
Autor: Fo.