Dinse, Klaus (1912-1994)

DINSE, Klaus, Bürgermeister von Rüdesheim am Rhein und Landrat des Rheingau-Kreises.
* 30.4.1912 in Schwerin an der Warthe; † 27.3.1994 in Rüdesheim am Rhein.
Vater: Bernhard, Dr., Rechtsanwalt und Notar (1880−1946); Mutter: Anna geb. Anders (1882−1972).
1940 Ehe mit Gerda Geißler, 2 Töchter und 1 Sohn.

Bereits mit acht Jahren erlebte Dinse das Flüchtlingsschicksal, als seine Heimat an Polen fiel. 1920 ließ sich seine Familie in Nauen bei Berlin nieder. Nach einem vorzüglichen Abitur studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg und Berlin. Während der Referendarzeit war er auf Landratsämtern tätig, sowie zweimal kommissarischer Bürgermeister.
Ab 1938 nahm er als Regierungsassessor Aufgaben an Landratsämtern in Frankfurt-Höchst, Imst in Tirol und Bludenz in Vorarlberg wahr.
In den Nachkriegsjahren fasste er im Oktober 1946 in Hofheim am Taunus wieder Fuß.
1951 erfolgte seine Wahl zum Bürgermeister von Rüdesheim am Rhein, wo der Wiederaufbau der zerstörten Stadt seine ganze Kraft in Anspruch nahm.
Nach dem Ausscheiden des unvergessenen Landrats Leopold Bausinger am 1.9.1965 wurde D. zum Landrat des Rheingaukreises gewählt, eine Aufgabe, die er bis zum 31.12.1976 wahrnahm. In diesen Jahren hat er sich mit dem Rheingau, den Winzern und dem Weinbau, der Wirtschaft, Geschichte und Kultur eng verbunden und sich für die weitere Entwicklung eingesetzt.
Als er 1970 sah, dass die Gebietsreform zu einem Zusammenschluss des Rheingaus mit dem Untertaunus führen würde, versuchte er bis zur Neugliederung am 1.1.1977 größeren Schaden vom Rheingau abzuwenden.
Vor und nach der Verabschiedung in den Ruhestand stellte er seine ganze Kraft und Erfahrung dem Rheingau und seiner vom Weinbau geprägten Kultur zur Verfügung. So war er 1968 Mitinitiator der Rheingauer Weinseminare, die ein großer Erfolg für den Rheingau wurden.
1971 war er Mitbegründer des Rheingauer Weinkonvents, dem er über 10 Jahre als Kapitelältester vorstand.
1973 konnte er die Rheingauer Rieslingroute eröffnen, um deren Verwirklichung er sich besonders verdient gemacht hat.
1978 wurde er zum Vorsitzenden des Weinmuseums Brömserburg gewählt.
Sein Tod beschloss ein reiches, erfülltes Leben, wobei der Rheingau und seine Weinkultur im Mittelpunkt standen.

Ehrungen:
1974 wurde er anlässlich seines 40-jährigen Dienstjubiläums mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.
• 1977 wurde ihm vom Land Hessen die "Freiherr vom Stein-Plakette" verliehen.
• Der Rheingauer Weinbauverband bedankte sich für sein Engagement für den Rheingau und seinen Wein 1981 mit der Verleihung des Goldenen Rieslingblattes.

Literatur:
Persönlich gut bekannt.

Autor: Cl.