Van Volxem, Otto (1913–1994)

Otto VAN VOLXEM – Weingutsbesitzer, Landtagspräsident 

* 18.08.1913 in Hamm/Westfalen
† 16.02.1994 in Oberemmel
Vater: Gustav Van Volxem, Brauereibesitzer
Mutter: Lina, geb. Schmidt
⚭ Maria Josefine geb. Reiter (1948)
4 Kinder
 

Otto Van Volxem entstammte einer Kaufmannsfamilie aus Brabant. Im 18. Jahrhundert zog einer seiner Ahnen, Jakob, nach Trier, wo ein Nachfahre, der Brauereibesitzer Gustav, das säkularisierte Weingut des Luxemburger Jesuitenkollegiums in Wiltingen erwarb. Otto verbrachte seine Kindheit zunächst in Eitorf/Sieg und nach dem frühen Tod seiner Eltern in Bonn, wo er in Bad Godesberg das Aloisiuskolleg besuchte. Nach dem Abitur durchlief er ab 1933 eine vierjährige Ausbildung an der Weinbaulehranstalt in Trier, unterbrochen durch eine einjährige Militärzeit. Das in Familienbesitz stehende Weingut in Wiltingen ging 1937 durch Erbteilung zur Hälfte in seinen Besitz über, in deren Folge er sich in Oberemmel ansiedelte. Von 1939 bis 1945 war er Soldat im 2. Weltkrieg und kehrte schwer verwundet zurück. Nach Rückkehr aus dem Kriege und kurzer amerikanischer Kriegsgefangenschaft baute er das Weingut mit seinen Lagen im Scharzhofberg, Wiltinger Braunfels u.a. wieder auf. Er engagierte sich bei der dringend notwendigen Weinbergsflurbereinigung und beim planmäßigen Wiederaufbau in den stark reblausverseuchten Weinbaugemeinden an Mosel und Saar.

Aber er wollte auch am demokratischen Aufbau Deutschlands mitwirken und trat früh der  CVP/Saargebiet und nach der Gebietsreform 1947 der CDU bei, in deren Zuge der Kreis Saarburg dem neu gegründeten Lande Rheinland-Pfalz zugeschlagen wurde. Dieses politische Engagement steckte ihm im Blut. Der Großvater mütterlicherseits war mehrere Jahre Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und von 1893 bis 1908 Abgeordneter im Reichstag; er zählte zu den profiliertesten Zentrums-Politikern. Auch Otto machte rasch politische Karriere. Von 1948 bis 1969 war er Mitglied des Kreistages Saarburg, von 1951 bis 1971 gehörte er dem rheinland-pfälzischen Landtag an. Von 1957 bis 1959 war er Innen- und Sozialminister, von 1959 bis 1971 Landtagspräsident.

Van V. setzte sich als Landespolitiker intensiv für die Belange des Weinbaues ein. Er war einer der Väter der Weinwerbung Mosel-Saar-Ruwer (1964 gegründet) und deren langjähriger Vorsitzender und Ehrenvorsitzender. Wegbegleiter und Freunde beschrieben ihn als zugewandten, geradlinigen und durchaus jovialen Menschen. Er sei sich zwar seiner großbürgerlichen Herkunft bewusst gewesen, aber doch stets unkompliziert auf die Menschen seiner Heimat zugegangen und habe sich nachdrücklich für sie eingesetzt.

Quellen:

Informationen von Elisabeth Van Volxem-Günther

Literatur:

o. V.: Volxem, Otto van, in: Der Präsident des Landtags (Hg.): Die Stellvertreter des freien Volkes. Wiesbaden 2015.

Faas, Karl-Heinz: Volxem, Otto van, in: Paul Claus und Mitarbeiter: Persönlichkeiten der Weinkultur, Schriften zur Weingeschichte Nr. 140, Wiesbaden 2002, S. 188.

Autor:

Dr. Rudolf Nickenig, Remagen

Abbildungsnachweis:

Elisabeth Van Volxem-Günther

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