Schornick, Rüdiger (1922-2013)

Rüdiger SCHORNICK – Reblauskommissar, Weinbauberater 

 
* 23.02.1922 in Rittersheim/Pfalz
† 01.05.2013 in Nochern/Rhein-Lahn-Kreis
Vater: Friedrich Schornick, Volksschullehrer
Mutter: Olga Schornick, geb. Böhm
Rüdiger war das zweitälteste von acht Kindern
⚭ mit Luise Schornick, geb. Acker (03.04.1927-16.02.2017)
4 Kinder

 

Seine Wiege stand in Rittersheim/Pfalz. Über seinen Abschluss auf der damaligen Oberrealschule in Ludwigshafen Ende Januar 1941 konnte er sich nicht lange freuen, es folgte sofort die Kriegsteilnahme. Infolge schwerer Kriegsdienstverletzungen wurde er Ende September 1942 aus der Wehrmacht entlassen. Er begann Ende 1942 für ein Semester an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim zu studieren, konnte aber erst nach dem Krieg sein Studium (1946–1948) erfolgreich mit einem Diplom abschließen. Dazwischen lagen praktische Ausbildungsstationen auf verschiedenen landwirtschaftlichen und weinbaulichen Gütern (u.a. Gutsverwaltung Limburgerhof, Dr. Bürklin-Wolf´sche Gutsverwaltung) sowie an der Weinbauschule Neustadt.

Nach dem Studium überbrückte er die schwierigen Nachkriegsjahre als Kellereiarbeiter in der Dr. Bürklin-Wolf’schen Gutsverwaltung sowie als Angestellter der Südwestdeutschen Gesellschaft für Pflanzenschutz. 1950 wurde er in den landwirtschaftlichen Schuldienst übernommen und der Landes-Lehr- und Versuchsanstalt Ahrweiler zugewiesen, 1952 an die Staatl. Weinbaudomäne Trier versetzt. Weitere Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren die Staatl. Weinbaudomäne Niederhausen-Schloßböckelheim (1955–1958), Landes- Lehr- und Versuchsanstalt Ahrweiler, mit der Aufgabe, die Weinbaudomäne Marienthal als Versuchsbetrieb auszubauen (1958 –1962). Parallel dazu absolvierte er den Vorbereitungsdienst für den höheren landwirtschaftlichen Dienst, Fachrichtung Unterricht und Beratung mit Abschluss im März 1960.

Nach der Ernennung zum Landwirtschaftsassessor übernahm er die Leitung der Weinbauberatungsstelle St. Goarshausen im Mai 1962. Ein gutes Jahr später wurde er zum Kommissar für Reblausbekämpfung und Wiederaufbau für die Aufsichtsbezirke Mittelrhein-Ahr-Untermosel-Unterlahn ernannt. Es kamen immer weitere Aufgaben hinzu, so 1966 die vorübergehende Leitung der Landesanstalt für Rebenveredlung in Vallendar bis zu deren Abwicklung.

Im Laufe des Jahres 1973 wurde seine Dienststelle nach St. Goar verlegt. Sein Dienstbezirk als Reblauskommissar wurde um die Nahe erweitert. Inzwischen war Sch. zum Landwirtschaftsdirektor befördert worden. Vom August 1977 bis Februar 1979 wurde er zusätzlich als kommissarischer Leiter der Landes- Lehr- und Versuchsanstalt Bad Neuenahr-Ahrweiler abgeordnet.

Dem Mittelrhein war er mit großem Herzblut verbunden und den Erhalt des Weinbaus in dieser Region machte er sich zu seiner eigentlichen Lebensaufgabe. Der direkte Kontakt zu den Winzern war ihm dabei äußerst wichtig, so dass er viel Zeit im Außendienst verbrachte, um den Kontakt und die Bindung zu „seinen“ Winzern aufrecht zu erhalten.

Sein besonderes Engagement galt der Entwicklung und dem Erhalt des Steillagenweinbaus. Er war ein überzeugter Verfechter der Weinbergsflurbereinigungen, um dem Qualitätsweinbau am Mittelrhein eine wirkliche Überlebenschance zu eröffnen. In diesem Zusammenhang lagen ihm auch die Beratung sowie die Aus- und Weiterbildung der jungen Winzer und Betriebsnachfolger sehr am Herzen.

 

Veröffentlichungen:

Mittelrhein. In: Ambrosi, Hans  Becker, Helmut (Hrsg.): Der deutsche Wein. München 1978, S.133–139

Der Weinbau im Rhein-Lahn-Kreis. In: Der Rhein-Lahn-Kreis. Oberwesel 1987, S. 69-73

Kreisbauern- und Winzerverband St. Goarshausen und der Weinbau. In: 50 Jahre Kreisbauern- und Winzerverband. Niederwallmenach 1996, S. 76-79

 

Quelle:

Mitteilungen von Sohn Fritz Schornick, St. Goarshausen

Sch. war dem Autor persönlich bekannt

 

Bildnachweis:

Fritz Schornick, St. Goarshausen

 

Autor:

Dr. Rudolf Nickenig, Remagen

 

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