Bresgen, Franz Joseph Hubert (1815 - 1895)

Franz Joseph BRESGEN – Jurist, Politiker, Gutsbesitzer

* 2.10.1815 in Bad Münstereifel, † 31.5.1895 in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Vater: Hermann Joseph Bresgen, Kaufmann und Steuereinnehmer, Mutter: Agatha, geb. Brogsitter, ꝏ 18.11.1840 Maria Sybilla Knieps aus Ahrweiler

 Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Bonn trat B. 1837 eine Stelle als Landgerichtsreferendar in Köln an. Er schlug aber keine Beamtenlaufbahn ein, sondern lebte von 1840 bis zu seinem Tod als Land,- Weinguts- und Lohgerbereibesitzer in Ahrweiler, Lantershofen und Bad Neuenahr. Berühmt wurde er durch seine politische Karriere, die ihn von der Kommunalebene bis in die Frankfurter Nationalversammlung und später in den Preußischen Landtag führte.

1848 zählte er zur linksliberalen Fraktion „Württemberger Hof“, die eine parlamentarische Monarchie mit bundestaatlicher Verfassung anstrebte. In seiner Zeit als Abgeordneter hatte er eine Petition der rheinpreussischen Winzer in die Versammlung eingebracht, um die Weinsteuer abzuschaffen, die Grundsteuer zu senken, den deutschen Weinbau durch hohe Außenzölle und Regelungen in den Handelsverträgen zu schützen sowie eine Kreditkasse für die bedürftigen Winzer der preußischen Rheinprovinz einzurichten. B. stimmte für die Wahl Friedrich Wilhelms IV. zum Kaiser der Deutschen. Als dieser die Krone ablehnte und dem Verfassungsprojekt eine Absage erteilte, legte B. sein Mandat gemeinsam mit den meisten Abgeordneten am 30. Mai 1849 nieder.

1862 wurde B. als Abgeordneter der Kreise Ahrweiler und Adenau in den preußischen Landtag gewählt. Er gehörte für die Dauer von drei Legislaturperioden der Fortschrittspartei an, die massiv die Bismarck´sche Politik kritisierte. Es waren allerdings kurze Perioden, die zusammen nur von 1862 – 1866 dauerten, da Bismarck das Parlament immer wieder auflöste. Gemeinsam mit seinem Fraktionskollegen von der Deutschen Fortschrittspartei Schulze-Delitzsch setzte er sich für die Bildung von Genossenschaften ein. Sie waren maßgeblich an der Gründung der ältesten deutschen Winzergenossenschaft in Mayschoss beteiligt. B. war ein entschiedener Gegner der Politik Bismarcks und legte 1867 sein Landtagsmandat enttäuscht nieder. In den Folgejahren konzentrierte er sich auf eine Unterstützung der Ahrwinzer in ökonomischen Fragen und im Kampf gegen die Reblaus.

Veröffentlichungen:

Die Winzerfrage der Ahr und ihre Lösung, P. Plochner´s Buchdruckerei, Ahrweiler (1864)

Quellen:

Krämer, Erich: Franz Joseph Hubert Bresgen (1815 – 1895), Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler (2009), S. 155 – 159

Petition Nr. 42 vom 10 August 1848

Rheinland-Pfälzische Personendatenbank

Haßler, K.D.: Verhandlungen der deutschen verfassungsgebenden Reichsversammlung, C. Krebs-Schmitt, Frankfurt (1848/49)

Autor: Dr. Rudolf Nickenig, Remagen

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