Gilles, Karl-Josef (1950-2018)

GILLES, Karl-Josef – Dr. phil., Archäologe, Historiker, Kommunalpolitiker, *1.5.1950 in Zell, † 12.5.2018 in Trier.

Herkunft: mütterlicherseits aus einer alten Winzerfamilie (Bohn) in Zell

Studium: nach Abitur 1969 in Cochem und Wehrdienst Studium an Universitäten Mainz und Frankfurt in Fächern Vor- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Alte Geschichte mit Ausgrabungsexpeditionen in Israel und Jordanien.

1978 Promotion zu „Spätrömische Höhensiedlungen in Eifel und Hunsrück“.

Beruf:

1978-2015 am Rheinischen Landesmuseum Trier (RLMT) in der Archäologischen Denkmalpflege;

seit 1992 Leiter des Münzkabinettes RLMT und Deputierter des Landes Rheinland-Pfalz bei der Numismatischen Kommission der Länder der Bundesrepublik Deutschland

Ausgrabungen:

• 12 Römische Kelteranlagen an der Mosel;

• Sicherstellung, Erforschung und Publikation des größten Goldmünzenschatzes der römischen Welt nach seiner Entdeckung 1993;

• Römische Villen, u.a. Longuich und Mehring;

• Römisches Bergwerk und Steinbruch „Pützlöcher“ bei Butzweiler;

• Gallo-römischer Tempelbezirk Tawern.

Publikationen:  ca. 400 Publikationen, Monographien, Aufsätze, Katalogbeiträge, Führungshefte und Rezensionen zu Themen der Archäologie und der Numismatik, zur Geschichte des Weinbaus, zur jüngeren Verkehrsgeschichte an der Mosel (Schifffahrt, Eisenbahn) und zu anderen historischen Themen.

Grundlegende Monographie zum römischen Weinbau: Bacchus und Sucellus. 2000 Jahre römische Weinkultur an Mosel und Rhein (1999). Dazu FAZ 31.5.2000: „ Der Autor, der Numismatik und Archäologie studiert hat, der aber auch die harte Arbeit in den Weinbergen und im Keller kennt, beschreibt mit Akribie und viel Liebe zur Sache eine alte Kultur, die bis heute die Weinfreunde fasziniert. Dabei ist Gilles kein trockener Archiv-Gelehrter, er präsentiert, was er … selbst entdeckt hat.“

In der Schriftenreihe der Gesellschaft für Geschichte des Weines:

Nr. 115: Neuere Forschungen zum römischen Weinbau an Mosel und Rhein (mit weiteren Autoren, 1995);

Nr. 130: Der Weinlagenname „Zeller Schwarze Katz“ (1999).

Öffentliche Ämter und Ehrungen:

2004-2014 Mitglied des Rates der Stadt Trier;

1999-2018 Ortsvorsteher in Filsch (Stadt Trier);

1994 Ehrenmitglied des Institut Grand-Ducal deLuxembourg, Section Historique.

Nachrufe / Quellen zur Biographie:

R. Fischer zu Cramburg, Nachruf auf der Homepage der Numismatischen Kommission der Länder der Bundesrepublik Deutschland – U. Kampmann auf der Homepage der „Münzenwoche“ - Lothar Schwinden, In memoriam Dr. Karl-Josef Gilles (1950-2018). In: Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier 49, 2017, 140-142. – J. Merten, Archäologie zwischen Hunsrück und Eifel. In memoriam Karl-Josef Gilles. In: Trierer Zeitschrift 81, 2018, 339-342.

 

Autor: Lothar Schwinden, Trier

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