Köth-Wanscheid, Friedrich Dael v. (1808-1883)
Friedrich Dael von KÖTH-WANSCHEID, Freiherr, Dr. jur., Dr. phil., Weingutsbesitzer, Richter am Kreisgericht.
* 10.12.1808 in Mainz, † 8.12.1883 in Sörgenloch (Rheinhessen).
Va.: Joh. Georg Simon Hugo (1784−1854) in Mainz; Mu.: Maria Sophia Theresia Freiin Köth von Wanscheid (1785−1853) in Mainz. verh. 1835 mit Emilie von Faber, Michelstadt im Odenwald (1811−1877), 2 Söhne.
Nach Besuch des Gymnasiums Studium in Mainz und an der Sorbonne in Paris. Promoviert 1831 zum Dr. jur., 1836 zum Dr. phil. D. besaß ein umfassendes naturwissenschaftliches Wissen, das es ihm ermöglichte, sein Gut in Sörgenloch mustergültig zu bewirtschaften. Zu diesem Zwecke führte er zahlreiche Versuche zur Verbesserung des Weinbaus durch. Rebsortenversuche veranlassten ihn, sich intensiv mit der Ampelographie zu beschäftigen. So kam es, dass er bei der Gründung der Internationalen Ampelographischen Commission 1873 in Wien mitwirkte und ihr mehrere Jahre als Präsident vorstand. Große Verdienste erwarb er sich auch als Mitbegründer des Deutschen Weinbauvereins. Er übernahm das Amt des Vizepräsidenten und arbeitete in vielen Ausschüssen mit. Lange Jahre war Dael Präsident des Hess. Bauernvereins und Vors. des Landw. Vereins Rheinhessen. Auch im Verwaltungsrat der Hess. Ludwigsbahn war er vertreten. Für seine außerordentlichen Leistungen wurde D. vom Großherzog von Hessen mit der Goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. D. war auch ein Mann der Feder. In zahlreichen Veröffentlichungen versuchte er, dem Fortschritt in der Landwirtschaft und im Weinbau zum Erfolg zu verhelfen. Zum 100. Todestag gedachte das Deutsche Weinbaumuseum in Oppenheim 1983 der großen Verdienste in einer Feierstunde.
Veröffentlichungen: Statistische Mitteilungen über Rheinhessen im Allgemeinen und dessen Land- und Forstwirtschaft im Besonderen, ca. 90 S. − Die Notwendigkeit einer Änderung der Übergangssteuer, ca. 50 S., Verlag F. H. Evler, Mainz 1846.
Literatur: Unterlagen des Verfassers.
Autor: Fo.